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Wirtschaft: Die endlose Story vom UMTS-Start

Von Corinna Visser Die Mobilfunkindustrie spielt „Schwarzer Peter“: Ein Akteur schiebt dem anderen die Schuld dafür zu, dass in Deutschland immer noch kein UMTSNetz im kommerziellen Betrieb läuft. Die Mobilfunkbetreiber sagen, es fehle an attraktiven UMTS-Handys.

Von Corinna Visser

Die Mobilfunkindustrie spielt „Schwarzer Peter“: Ein Akteur schiebt dem anderen die Schuld dafür zu, dass in Deutschland immer noch kein UMTSNetz im kommerziellen Betrieb läuft. Die Mobilfunkbetreiber sagen, es fehle an attraktiven UMTS-Handys. Die Netze seien nicht zuverlässig, sagen dagegen die Handyhersteller. Es gebe kein überzeugendes Angebot an Multimediadiensten, klagen schließlich die Netzausrüster.

Alle haben Recht: UMTS hat noch lange nicht das Stadium erreicht, wo es tatsächlich gut zu verkaufen wäre. Nur ein Beispiel: Die UMTS-Telefone, die man auf der Funkausstellung schon sehen kann, sind nicht nur unhandlich und hässlich. Die meisten von ihnen können nicht einmal mehr, als die Handys für die alte Technik heute schon können. Da würde sich der Kunde mit Recht fragen, warum er jetzt auf die neue Technik umsteigen sollte, wenn UMTS wie versprochen in diesem Herbst startete.

Weil die Netzbetreiber um jeden Preis vermeiden müssen, dass irgendjemand diese Frage laut stellt, haben sie jetzt den Start endgültig verschoben. Es hat lange genug gedauert, bis die Mobilfunkbranche erkannt hat, dass ihre Kunden keine Technik, sondern funktionierende und schicke Handys, also gute Produkte, kaufen wollen. Gerade weil die Unternehmen so viele Milliarden in Lizenzen, Netzaufbau und auch in die Entwicklung von Diensten gesteckt haben, können sie sich mit UMTS keinen Flop leisten.

Einen Starttermin immer wieder zu verschieben, ist zwar peinlich, das ist wahr. Eine Katastrophe für die gesamte Industrie wäre es aber, wenn der Start missglückte.

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