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Wirtschaft: Die ewige Bahnreform

Von Bernd Hops Zehn Jahre ist es her, dass die Bahn den Auftrag erhielt, ein ganz normales Unternehmen zu werden. Ein Unternehmen, das nicht mehr am Tropf des Steuerzahlers hängt, sondern eigenverantwortlich wirtschaftet.

Von Bernd Hops

Zehn Jahre ist es her, dass die Bahn den Auftrag erhielt, ein ganz normales Unternehmen zu werden. Ein Unternehmen, das nicht mehr am Tropf des Steuerzahlers hängt, sondern eigenverantwortlich wirtschaftet. Zehn Jahre ist es her, dass die Bahn den Auftrag erhielt, mehr Kunden für die Schiene zu begeistern und über besseren Service attraktiver zu werden. Die Aufträge sind geblieben. Das Ziel ist noch lange nicht erreicht.

Die Diskussion über die Bundeszuschüsse für die Investitionen der Bahn zeigt: der Konzern ist weiterhin ein öffentliches Unternehmen, und zwar sowohl, was den Eigentümer angeht, als auch, was die Geschäftspolitik betrifft. Hartmut Mehdorn kann noch so häufig betonen, er wolle den Konzern bis 2005 kapitalmarktfähig machen – also privaten Unternehmen ebenbürtig machen. Er hängt weiter von der Gnade des Staates ab, selbst wenn Mehdorn in diesem oder im kommenden Jahr endlich wieder schwarze Zahlen ausweisen wird. Der langfristige Erfolg ist damit nicht garantiert. Beim Personal kann er kaum noch sparen, die letzten großen Einschnitte sind geplant. Und die positiven Prognosen der Bahn gründen darauf, dass sie deutlich mehr Fahrgäste, mehr Güter auf die Schiene holt und mehr umsetzt. Das wird aber kaum klappen, wenn das Schienennetz nicht ausgebaut wird.

Die Gelassenheit, mit der Mehdorn die drohenden Sparpläne der Politik quittiert, wird nicht lange anhalten. Mit jeder Milliarde, die der Bund streicht, wird es unwahrscheinlicher, dass Mehdorn der Vollender der Bahnreform sein wird – selbst wenn er zehn weitere Jahre dafür hätte.

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