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Wirtschaft: Die Landeshauptstadt macht ein gutes Geschäft (Kommentar)

Die Sachsen haben es wieder einmal geschafft. Im Wettbewerb hat sich Dresden überzeugend dem Investor Infineon als der Standort für eine Halbleiterfabrik empfohlen.

Von Antje Sirleschtov

Die Sachsen haben es wieder einmal geschafft. Im Wettbewerb hat sich Dresden überzeugend dem Investor Infineon als der Standort für eine Halbleiterfabrik empfohlen. Lohn der Mühe: Infineon investiert gleich neben dem ersten Halbleiterwerk in der sächsischen Hauptstadt noch einmal zwei Milliarden Mark in eine Fabrik. Mehr als tausend Jobs werden den Dresdnern versprochen. Nicht gerechnet die dreitausend Arbeitsplätze von Infineon, die es schon gibt. Und nicht gerechnet die Jobs, die bei Zulieferern und Mittelständlern in der Umgebung entstehen werden. Was machen die Dresdner besser? Warum stellt Infineon sein Milliarden-Investment nicht in den Hightech-Park von Adlershof? Warum bekam Frankfurt (Oder) keine Chance, obwohl die Menschen auch dort etwas von der Chip-Technologie verstehen? Hat der Freistaat höhere Investitionsbeihilfen geboten?

Wohl kaum. Die Sachsen - und insbesondere die Menschen in der Landeshauptstadt - verstehen es allerdings schon lange, internationale Technologieunternehmen von ihrer Entschlossenheit zu überzeugen. Da sind zum Beispiel die Wirtschaftsförderer, die rasch und unkonventionell über Standorte entscheiden und - anders als in Adlershof - beherzt den Infrastrukturausbau des Landes vorantreiben. Da sind auch die Wissenschaftler an der Universität, die schneller als anderswo verstanden haben, dass man seine Expertisen lauter heraus rufen muss als die Bitte um Fördermittel. Und da sind nicht zuletzt die Politiker, die neben Worten auch mit Taten den Investoren seit Jahren das Gefühl vermitteln, dass sie willkommen sind. In Sachsen lassen sich gute Geschäfte machen.

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