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Wirtschaft: Die Opec zeigt Einsicht (Kommentar)

Die Opec-Minister sind zur Vernunft gekommen. Das Kartell hat erkannt, dass eine Verdreifachung des Ölpreises von zehn auf über 30 Dollar pro Barrel binnen eines Jahres niemand nützt.

Die Opec-Minister sind zur Vernunft gekommen. Das Kartell hat erkannt, dass eine Verdreifachung des Ölpreises von zehn auf über 30 Dollar pro Barrel binnen eines Jahres niemand nützt. Jetzt hat die Opec einer Erhöhung der Fördermengen zugestimmt und damit die Kürzung des vergangenen Jahres zurückgenommen. Offensichtlich haben auch die massiven Warnungen der USA genutzt: Amerika hat noch vor wenigen Tagen damit gedroht, seine strategischen Reserven auf den Markt zu werfen und so den Ölpreis zu drücken. Nur der Iran hat sich gegen den massiven Druck der USA gewehrt und gegen die Erhöhung der Rohölförderung um 1,45 Millionen Barrel gestimmt. Nach der Konferenz ließ aber auch der Iran durchblicken, er werde mehr Öl fördern.

Die Märkte hatten schon im Vorfeld der Konferenz mit einer Erhöhung der Fördermenge gerechnet. Der Preis hat am Mittwoch deshalb nur leicht auf 24,60 Dollar pro Barrel nachgegeben, nachdem er schon vorher auf rund 25 Dollar zurückgegangen war. Auch die Benzinpreise waren in den vergangenen Tagen schon um rund zehn Pfennig gesunken und hatten die Entscheidung vorweggenommen. So erklärt sich auch, dass in den nächsten Wochen nicht mit einem größeren Preisrutsch bei Benzin zu rechnen ist. Trotzdem können sich die Verbraucher freuen. Hätten sich die Opec-Minister nicht geeinigt, wäre der Benzinpreis bald noch weiter nach oben geschnellt. Außerdem nimmt die Entscheidung der Opec den Druck auf die Energiekosten. Die Inflationsgefahr geht zurück, mithin auch die Aufforderung an die Währungshüter, die Zinsen zu erhöhen.

Karin Birk

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