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Wirtschaft: Die Rechnung für die IG Metall

Von Alfons Frese Fast ein halbes Jahr nach dem Arbeitskampf in der ostdeutschen Metallindustrie haben die siegreichen Arbeitgeber der IG Metall die Rechnung zugestellt. Und die Funktionäre der Gewerkschaft haben sie gleich weiter gereicht – an die Beschäftigten.

Von Alfons Frese

Fast ein halbes Jahr nach dem Arbeitskampf in der ostdeutschen Metallindustrie haben die siegreichen Arbeitgeber der IG Metall die Rechnung zugestellt. Und die Funktionäre der Gewerkschaft haben sie gleich weiter gereicht – an die Beschäftigten. Mit einem vierwöchigen Ausstand wollte Streikführer Hasso Düvel einen Fahrplan zur 35Woche erzwingen. Das ist gescheitert. Und das nun vorliegende Ergebnis ist für die IG Metall-Mitglieder niederschmetternd: Bis zum 31. Januar 2008 ist die Arbeitszeit festgeschrieben. Das wars dann wohl mit dem Traum von der 35-Stunden-Woche. Und mit einer einigermaßen starken IG Metall im Osten. Einen Eindruck von den Kräfteverhältnissen gibt die Dauer der Festschreibung der 38 Stunden. Düvel wollte die Arbeitszeit nur bis 2005 zementieren, damit so früh wie möglich ein neuer Versuch zur Arbeitszeitverkürzung unternommen werden kann. Die Arbeitgeber gingen mit einer Laufzeit bis Ende 2008 in die Gespräche. Der Kompromiss liegt nun nicht in der Mitte sondern bemerkenswert nah an der Ursprungsforderung der Arbeitgeber.

Die Angleichung der Arbeitszeit zwischen Ost und West muss dennoch nicht bis in das nächste Jahrzehnt verschoben werden. Allerdings gleicht sich der Westen eher dem Osten an als umgekehrt. Faktisch arbeiten die Westmetaller nämlich deutlich länger als 35 Stunden. Und der Trend verstärkt sich. Und wenn einst wieder die 40-Stunden-Woche im Westen gilt, dann hätte die IG Metall im Osten mit der Festschreibung der 38-Stunden doch noch einen Treffer gelandet.

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