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Wirtschaft: Die Vermittlung von Arbeitslosen ist teuer

Von Cordula Eubel Nach drei Monaten Experimentierzeit mit den Vermittlungsgutscheinen der Arbeitsämter ist erkennbar: Das Modell läuft nicht richtig. Das Gros der Arbeitslosen hat den Gutschein noch nicht gefordert, mit dem Jobsuchende einen Anspruch auf einen privaten Arbeitsvermittler bekommen.

Von Cordula Eubel

Nach drei Monaten Experimentierzeit mit den Vermittlungsgutscheinen der Arbeitsämter ist erkennbar: Das Modell läuft nicht richtig. Das Gros der Arbeitslosen hat den Gutschein noch nicht gefordert, mit dem Jobsuchende einen Anspruch auf einen privaten Arbeitsvermittler bekommen. Auch die privaten Vermittler, die sich rühmen, es besser zu können als die Arbeitsämter, sind sehr zurückhaltend bei der Beurteilung. Ende Mai hatten erst 46 000 Menschen einen Gutschein abgeholt, davon sind erst 300 erfolgreich vermittelt worden.

Das ist wenig. Dabei ist die Idee plausibel: Arbeitslose sollen die Hilfe privater Vermittler in Anspruch nehmen können, um schneller an einen neuen Job zu kommen. Die Vermittler erhalten bei Erfolg ein Honorar vom Arbeitsamt. Die Idee: Die Privaten sind oft schneller, können sich besser auf individuelle Probleme einstellen und haben mehr Zeit für die Betreuung als die Arbeitsämter. Doch eines ist bei der Planung nicht berücksichtigt worden: Die bisherige Klientel der privaten Personalunternehmen ist ganz anders als die der Arbeitsämter. Vermittlungsgutscheine nehmen aber nicht nur die Flexiblen und Schnellen unter den Arbeitnehmern in Anspruch, sondern auch die, die nur sehr schwer zu vermitteln sind. Für diese Fälle braucht auch ein privates Unternehmen mehr Zeit – und auch höheres Honorar. Die Vorschläge, die aus der Regierungskommission zur Reform der Arbeitsämter nach außen dringen, sind daher sinnvoll. Nur mehr Flexibilität bei den Gutscheinen und bei der Bezahlung der Vermittler ermöglicht, dass das Geschäft in Gang kommt.

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