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Wirtschaft: Die Viag-Tochter plant trotz Fusion mit Degussa weitere Firmenzukäufe

Die zum Viag-Konzern zählende SKW Trostberg AG plant mit Hochdruck weitere Firmenzukäufe. Speziell "in der Sparte Feinchemie müssen wir akquirieren", sagte SKW-Chef Utz-Helmuth Felcht in München.

Die zum Viag-Konzern zählende SKW Trostberg AG plant mit Hochdruck weitere Firmenzukäufe. Speziell "in der Sparte Feinchemie müssen wir akquirieren", sagte SKW-Chef Utz-Helmuth Felcht in München. Angesichts dramatischer Veränderungen in der Branche müsse die Chemie-Tochter der Münchner Viag AG binnen drei bis vier Jahren auf zehn bis 15 Milliarden Mark Umsatz kommen, um in einer radikal veränderten Chemielandschaft bestehen zu können. Die binnen zwei bis drei Jahren anstehende Verschmelzung der SKW mit der Frankfurter Veba-Tochter Degussa-Hüls AG bringt die Trostberger in diesem Punkt offenbar nicht entscheidend weiter. Im Rahmen der geplanten Fusion der jeweiligen Mutterkonzerne Viag AG und Veba AG in Düsseldorf sollen auch die SKW und Degussa-Hüls zum dann rechnerisch weltgrößten Feinchemiekonzern vereint werden. Synergieeffekte bringe diese Chemieehe aber kaum, dämpfte Felcht entsprechende Hoffnungen. Die eigene Wachstumsstrategie will der SKW-Chef nicht ändern. So hat die Viag-Chemietochter binnen eines Jahres fast ein Drittel Umsatz zu den eigenen Geschäften hinzu erworben und steuert damit kommendes Jahr auf über sieben Milliarden Mark Erlös und einen Gewinn von 700 Millionen Mark vor Steuern und Zinsen zu. Bei den neuen Aktivitäten handelt es sich vor allem um die Essener Goldschmidt AG mit 1,3 Milliarden Mark Umsatz, die zuletzt von der Viag direkt gesteuert wurde und derzeit in SKW integriert wird. Dazu kommen drei Zukäufe, die addiert fast eine weitere Milliarde Mark an Erlösen in den SKW-Konzern bringen. Für das laufende Jahr zeichnet sich bei den Trostbergern ein Umsatz von 6,6 Milliarden Mark und ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen von rund 600 Millionen Mark ab. Ohne die neu konsolidierten Geschäfte würden Umsatz und Gewinn bei SKW stagnieren. Die Verschmelzung von SKW und Goldschmidt werde binnen eines Jahres "eine niedrige dreistellige Zahl an Stellen" in Essen und Trostberg kosten, räumte das Management ein. Bislang beschäftigt der Konzern gut 17 000 Mitarbeiter.

tmh

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