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Wirtschaft: Die wacklige Stütze Export

Deutschland bezeichnet sich gerne als Exportweltmeister. Doch die Kehrseite dieses Erfolgs ist eben auch eine große Abhängigkeit von der Entwicklung in den anderen Ländern, namentlich in der EU und in den USA.

Deutschland bezeichnet sich gerne als Exportweltmeister. Doch die Kehrseite dieses Erfolgs ist eben auch eine große Abhängigkeit von der Entwicklung in den anderen Ländern, namentlich in der EU und in den USA. Fast jeder dritte deutsche Arbeitsplatz in Deutschland hängt am Export.

Für die deutschen Exporteure sah es in diesem Jahr bisher gar nicht gut aus. Der starke Euro verteuerte deutsche Produkte im außereuropäischen Raum, die Unsicherheit über den Fortgang im Irak ließ die Konsumenten beispielsweise in den USA zurückhaltend einkaufen. Dies bekamen insbesondere die deutschen Autobauer zu spüren. Ihre Exportquote liegt bei 70 Prozent. Und es gibt weitere Warnungen: Der Exportklimaindex, den das IfoInstitut für die „Wirtschaftswoche“ berechnet, ist im Juni zum achten Mal in Folge gesunken. Zwar hat sich der Export wieder etwas erholt, doch der Index für die Auftragseingänge aus dem Ausland sank im Mai gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 5,1 Prozent. Offenbar schlägt sich die Euro-Aufwertung erst jetzt richtig in den Bestellungen nieder. Deshalb haben sich die Exporterwartungen der deutschen Unternehmen eingetrübt – saisonbereinigt auf 0,7 Punkte nach 1,2 Punkten im Mai. Und erst in dieser Woche haben die deutschen Maschinenbauer Alarm geschlagen.

Etwas zuversichtlicher gibt sich das HWWA. In ihrer jüngsten Prognose gehen die Hamburger Wirtschaftsforscher davon aus, dass sich der deutsche Export wieder erholen wird. Allerdings: Rund 50 Prozent der Ausfuhren gehen in die EU, nur zehn Prozent direkt in die USA. Erst wenn – infolge eines Aufschwungs in den USA – die Weltwirtschaft insgesamt anzieht, wird sich dies auch bei den deutschen Exporteuren deutlich bemerkbar machen, sagt ein HWWA-Experte. dr

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