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Wirtschaft: Die wichtigsten Akteure

Die jetzt in Berlin neu gegründete Gruppe der 20 (G-20) ist eine von mehreren Einrichtungen, die sich um Regeln für die weltweiten Finanzmärkte kümmern sollen. Spätestens seit der so genannten Asienkrise, die vor gut zwei Jahren begann, rückten die Gremien ins Interesse der Öffentlichkeit.

Die jetzt in Berlin neu gegründete Gruppe der 20 (G-20) ist eine von mehreren Einrichtungen, die sich um Regeln für die weltweiten Finanzmärkte kümmern sollen. Spätestens seit der so genannten Asienkrise, die vor gut zwei Jahren begann, rückten die Gremien ins Interesse der Öffentlichkeit. Die Vielfalt verwirrt - wer also ist wer?

G-20. Diese Gruppe dient vor allem dem Informationsaustausch zwischen wichtigen Ländern. Also setzt sie keine Regeln und kann sie nicht mit internationalem Druck umsetzen. Ihre Gründung geht auf eine amerikanische Initiative im Sommer zurück. Damit sollten vor allem die für die Weltwirtschaft bedeutenden Schwellenländer eine größere Mitsprache erhalten. Somit repräsentieren diese Nationen knapp sieben Achtel der auf der Welt erwirtschafteten Einkommen, zwei Drittel der Erdbevölkerung leben in diesen Volkswirtschaften.

G-7. Hinter dieser Abkürzung verbergen sich die sieben wichtigsten Industrie-Nationen der westlichen Welt - einst die wichtigsten der Weltwirtschaft insgesamt. Nach ihren ersten Treffen in den 70er Jahren auf den so genannten Weltwirtschaftsgipfeln waren seit 1995 auch die globalen Finanzsysteme Thema. Die G-7 prägte in diesem Zusammenhang den Begriff "internationale Architektur".

Forum für Finanzmarktstabilität. Die G-7-Finanzminister beschlossen Anfang des Jahres die Einrichtung dieses Gremium aus Finanzministern, Notenbankchefs und Regulierern aus Industrie- und Schwellenländern. Es soll Mindeststandards für Finanzmärkte festlegen und Frühwarnindikatoren für Währungskrisen entwickeln. So soll es beispielsweise helfen, Regeln über weniger anfällige Schuldenstrukturen von Regierungen zu finden. Der ehemalige Bundesbank-Präsident Hans Tietmeyer präsentierte während des Petersberger Gipfels im Februar ein Konzept, das vor allem die Notwendigkeit von mehr Kooperation zwischen den einzelnen Staaten betonte. Auf der ersten Sitzung standen die hoch spekulativen Hedgefonds auf der Tagesordnung - spezielle Investmentfonds, die ein größeres Risiko eingehen, aber laut Expertenansicht Gefahren für anfällige Wirtschaftsordnungen bedeuten können.

Internationaler Währungsfonds. Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist der Älteste noch heute tätigen Akteure im Finanzsystem. Ihm gehören mehr als 180 Staaten an. Die wichtigste Aufgabe besteht darin, liquiditätsschwachen Ländern in der Krise beizustehen. Umstritten ist die so genannte Konditionalität, wonach Beistandskredite an politische Reformen - die "Strukturanpassung" - gekoppelt sind. Seit der Asienkrise, in deren Verlauf der IWF selbst klamm wurde, fordern Kritiker das Ende der Organisation: Ihr Dasein habe nichts bewirken können.

Weltbank. Die Schwesterorganisation des IWF vergibt langfristige Kredite. Ihr Zweck ist: Sie will die Armut in Entwicklungsländern vermindern helfen. Zuletzt gab es Diskussionen darum, ob auch die Weltbank ähnlich dem IWF kurzfristig eingreifen sollte.

jhw

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