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Wirtschaft: Die WM ist versichert – für 158 Millionen Euro

Zuschauer haben automatisch einen Rechtsschutz

Berlin - Die Veranstalter der Fußball-Weltmeisterschaft sind für das Wohl der Zuschauer verantwortlich – zumindest solange diese sich im Stadion befinden. Deshalb haben die Fifa und das Organisations-Kommitee (OK) für den Fall der Fälle ein umfangreiches Versicherungspaket abgeschlossen. Bei der Hamburg-Mannheimer haben sie sich gegen fast alle Eventualitäten abgesichert – auch gegen die Gefahren, die von terroristischen Anschlägen ausgehen. Den „worst case“, ein Ausfallen der WM, hat das OK mit insgesamt 158 Millionen Euro versichert. Die Haftpflicht der Veranstalter deckt eine Schadenssumme von 140 Millionen ab, teilte die Hamburg-Mannheimer am Dienstag mit.

Das gesamte Leistungspaket soll etwa zehn Millionen Euro gekostet haben. Das Hamburger Unternehmen ist der einzige Versicherer der WM. Allerdings habe man sich hinsichtlich der hohen Versicherungssummen Partner mit ins Boot holen müssen, sagte Ulf Redanz, Vorstand der Hamburg-Mannheimer. Die Versicherung gehört auch zu den nationalen Förderern der WM. Allerdings seien das Engagement während der Weltmeisterschaft und das Leistungspaket nicht mit- einander verrechnet worden.

Mit dem Kauf einer Karte für ein Turnier-Spiel ist jeder Zuschauer rechtsschutzversichert bis zu einer Höhe von 50 000 Euro. „Gewöhnlich wird auf den Karten für Fußballspiele darauf hingewiesen“, sagte Jürgen Görling, Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Hamburg- Mannheimer Sports. Bei der WM hingegen sei die Karte mit den Emblemen der Sponsoren voll beschrieben. Der Versicherungsschutz gelte aber trotzdem. Die Rechtsschutzversicherung soll etwa bei einem erlittenen Schaden durch Hooligans zum Tragen kommen.

„Ich denke, es wird Zeit, dass wir uns jetzt auf die Spiele konzentrieren“, sagte Bernd Schiphorst, Präsident von Hertha BSC und Vorsitzender des OK-Berlin. Die Debatten rund um die Weltmeisterschaft, etwa die Kritik an der Fifa, seien geführt. „Wir sind sportlich gut aufgestellt“, ergänzte Spielerlegende Uwe Seeler, der WM-Botschafter der Stadt Hamburg ist. So traue er der deutschen Mannschaft durchaus zu, alles erreichen zu können.

Der Pokal, den Michael Ballack in diesem Fall in den Händen halten würde, ist übrigens in Höhe von 350 000 Euro versichert. Allerdings wird dies seinen ideellen Wert kaum aufwiegen. In der Geschichte der Weltmeisterschaft wurde der Cup bereits zweimal geraubt. Während er im Jahre 1966 allerdings wiedergefunden wurde, konnte man 17 Jahre später nicht verhindern, dass die Diebe ihn einschmolzen.

Henning Zander

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