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DIHK-Industriereport: Industrie erwartet 2006 geringeres Wachstum

Die deutsche Industrie geht davon aus, ihre Produktion 2006 um 2,0 Prozent steigern zu können. Nach 2,5 Prozent im Jahr 2005 wäre das ein Rückgang. Darüber hinaus ist ein weiterer Stellenabbau zu erwarten.

Berlin - Die deutsche Industrie erwartet 2006 ein geringeres Branchenwachstum als in diesem Jahr. Dies geht aus dem jüngsten Industriereport des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervor. Danach würde die Industrieproduktion im kommenden Jahr noch um 2,0 Prozent steigen, nach 2,5 Prozent in diesem Jahr. Für die Gesamtwirtschaft rechnet der DIHK mit einem Wachstum von 1,5 Prozent. Der Industriereport basiert auf der Befragung von 9535 Unternehmen.

Auch im kommenden Jahr wird die Industrie per saldo Beschäftigung abbauen. Zwar planten elf Prozent der Unternehmen, zusätzliches Personal einzustellen. Aber 28 Prozent beabsichtigten, ihre Belegschaften zu verkleinern. Die besten Geschäftsaussichten gibt es laut Studien in der Pharmazeutischen Industrie, der chemischen Industrie und in der Elektrotechnik. In den Branchen Steine und Erden, Glas-, Keramik-, Steinverarbeitung und Holzgewerbe dagegen überträfen die negativen die positiven Geschäftserwartungen.

Die Konsumgüterhersteller erhoffen sich für 2006, dass die Verbraucher in Deutschland ihre Kaufzurückhaltung etwas aufgeben. Weniger negative Nachrichten vom Arbeitsmarkt könnten die Kaufbereitschaft der Verbraucher stärken, und aufgestaute Kaufentscheidungen könnten umgesetzt werden, glaubt der DIHK. Die Konsumgüterhersteller rechnen außerdem damit, dass Käufe wegen der zum 1. Januar 2007 angekündigten Mehrwertsteuererhöhung vorgezogen würden. Allerdings dürfe dieser Vorzieheffekt auch nicht überschätzt werden. Zudem würden Lebensmittel und einige andere Güter von der Mehrwertsteuererhöhung ausgenommen.

Der Export bleibt laut Industriereport zwar auch 2006 wichtigste Stütze der Industriekonjunktur, werde aber weniger wachsen als in den vergangenen Jahren. Die Investitionsneigung der Industrie habe sich gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert, so dass auch an den inländischen Standorten mit zusätzliche Investitionsausgaben zu rechnen sei. Zum Teil müssten im Exportbereich Kapazitäten erweitert werden. Vor allem aber bestimmten Ersatz-, Rationalisierungs- und verstärkt auch innovationsbedingte Investitionen das Bild. (tso/dpa)

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