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Wirtschaft: DIW-Präsident warnt vor Deflation

HAMBURG .Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Lutz Hoffmann, erwartet in Deutschland eine längere Deflationsphase.

HAMBURG .Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Lutz Hoffmann, erwartet in Deutschland eine längere Deflationsphase."Alle Signale sprechen für eine länger anhaltende Deflationsphase in den großen Industrieländern.Bei den Produzentenpreisen haben wir de facto bereits eine Deflation.Die Verbraucherpreise werden jetzt nachziehen", sagte Hoffmann der "Welt am Sonntag".Im Januar war die Inflationsrate auf Jahresbasis auf 0,2 Prozent zurückgegangen - das ist der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung.

Hoffmann begründete seine Auffassung mit dem internationalen Wettbewerb, der zu sinkenden Importpreisen in Deutschland führe.Damit gerieten auch die inländischen Anbieter unter Druck.Sie könnten ihre Preisvorstellungen am Markt nicht mehr durchsetzen, da die Inlandskonjunktur derzeit auf der Stelle trete."Im ersten Quartal werden wir bei der Binnennachfrage nur ein geringes Wachstum verzeichnen", sagte Hoffmann.Solange das Wirtschaftswachstum anhält, entsteht nach seiner Ansicht aus dem Rückgang der Preise kein Problem."Es kann sich sogar beflügelnd auf das Verbraucherverhalten auswirken, wenn wie in den USA die Realeinkommen weiter steigen.Das wirkt sich durchaus positiv auf den Konsum aus." In Deutschland gehe das Wachstum aber deutlich zurück.Dazu geselle sich die Deflation."Das führt zu Attentismus (abwartende Haltung) bei den Verbrauchern und sinkenden Gewinnerwartungen der Unternehmen", sagte der Wirtschaftsexperte.Als Folge werde die Investitionsdynamik schon bald nachlassen, am Ende steige die Arbeitslosigkeit.

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