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Hier war man noch guter Dinge und voller Zuversicht: Nun haben sich Ulrich Weber, Personalvorstand der Deutschen Bahn AG, und Claus Weselsky, Vorsitzender der Lokführergewerkschaft GDL jedoch nichts mehr zu sagen.

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Update

Drohende Streiks bei den Lokführern: Wann stehen die Züge still?

Streik, Streik, Streik: So will es die GDL und wirft der Bahn vor, mit halb garen Verhandlungsvorschlägen auf Zeit zu spielen. Ab kommender Woche sollen die ersten Züge still stehen. Nun meldet sich Bahnchef Grube zu Wort: Er will die Streiks doch noch verhindern.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat nach Worten ihres Chefs Claus Weselsky noch nicht über Anfang und Dauer der für kommende Woche geplanten Streiks entschieden. Die Fahrgäste würden auch dieses Mal rechtzeitig per Presseerklärung darüber informiert, sagte Weselsky am Samstag dem Deutschlandfunk. Bei den vergangenen sechs Arbeitsniederlegungen habe die GDL dies immer mehr als 24 Stunden vor Beginn getan.

Streiks doch noch verhindern?

Die Gewerkschaft GDL hatte die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn am Freitag für gescheitert erklärt. Zuvor hatte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber nach Ende der Verhandlungsrunde noch von Fortschritten gesprochen. “Wir sind einen Meter vor der Ziellinie und haben ein Paket mit Lösungen und guten Vorschlägen auf dem Tisch“, sagte Weber. Bahnchef Rüdiger Grube will den für die kommende Woche angedrohten Lokführerstreik einem Zeitungsbericht zufolge doch noch verhindern. „Jetzt kommt es auf Vernunft und Augenmaß an“, sagte Grube den Dortmunder „Ruhr Nachrichten“ (Samstag). „Uns geht es darum, eine Lösung ohne weitere Streiks zu erreichen.“ Die Deutsche Bahn wollte zu dem Bericht am Samstag keine Stellung nehmen.

GDL und Bahn: Gegenseitige Vorwürfe, gegenseitiges Unverständnis

Weselsky warf dem Manager Unredlichkeit vor. “Der Mann lügt an der Stelle“, sagte der GDL-Chef. “Es wird immer wieder so getan, als wären wir kurz vorm Abschluss, und die Lokführer haben hier nur keine Lust.“ Im Gegenteil habe die Gewerkschaft Kompromissvorschläge gemacht. “Wir haben uns wirklich riesig bewegt“, sagte Weselsky. Doch das Management sei nicht bereit, sich auf einen Abschluss festzulegen. “Der Bahnvorstand will kein Ergebnis erzielen. Der streikt bei den Verhandlungen, und deswegen streiken die Zugpersonale mit aller Voraussicht nächste Woche wieder, um ihre Rechte durchzusetzen.“ Die GDL wirft der Bahn schon seit einiger Zeit eine Hinhaltetaktik vor, um so auf das Tarifeinheitsgesetz der Bundesregierung zu warten, das noch vor Sommer beschlossen werden soll. Die Bahn hatte dem stets widersprochen und von mühsamen Fortschritten gesprochen. (Reuters/dpa)

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