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Wirtschaft: Drohender Gerichtsstreit: Vivendi-Chef Messier will Esser verklagen

Der Chef des französischen Medienkonzerns Vivendi Universal will nach Firmenangaben den früheren Mannesmann-Chef Klaus Esser wegen Beleidigung verklagen. "Nach Herrn Klaus Essers Äußerungen hat Jean-Marie Messier entschieden, gerichtliche Schritte wegen Beleidigung gegen Herrn Klaus Esser zu unternehmen", teilte Vivendi am Mittwoch mit.

Der Chef des französischen Medienkonzerns Vivendi Universal will nach Firmenangaben den früheren Mannesmann-Chef Klaus Esser wegen Beleidigung verklagen. "Nach Herrn Klaus Essers Äußerungen hat Jean-Marie Messier entschieden, gerichtliche Schritte wegen Beleidigung gegen Herrn Klaus Esser zu unternehmen", teilte Vivendi am Mittwoch mit. In einem Interview der "Financial Times" hatte Esser Messier vorgeworfen, sich bei der feindlichen Übernahme von Mannesmann durch Vodafone "sehr unanständig und unehrenhaft" verhalten zu haben. Zu diesem Zeitpunkt hatten auch Vivendi und Mannesmann Fusionsgespräche geführt. Vodafone hatte Mannesmann im Februar 2000 nach einem beispiellosen Übernahmekampf geschluckt und zerschlagen.

Hintergrund des Streits zwischen Messier und Esser ist der überraschende Schritt von Vivendi im Januar 2000, ein Internet-Joint-Venture mit Vodafone zu gründen. Zu diesem Zeitpunkt hatten Vivendi und Mannesmann Esser zufolge bereits seit neun Monaten über einen Zusammenschluss verhandelt. Mannesmann hatte gehofft, so den feindlichen Übernahmeversuch von Vodafone abwehren zu können. Mit dem Seitenwechsel von Vivendi war der Weg für Vodafone frei. Esser sagte der Zeitung, als Vodafone seinen Übernahmeversuch im Oktober 1999 gestartet habe, seien er und Messier einig gewesen, dass Vivendi nicht mit Vodafone verhandeln werde. Der Vivendi-Chef bestreitet dies.

Der Streit bekam vergangenen Monat neue Aktualität, als die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Esser wegen des Verdachts der Bestechlichkeit einleitete. Die Staatsanwaltschaft sieht einen Anfangsverdacht, dass Esser seinen Widerstand gegen die Übernahme aufgegeben hat, nachdem ihm eine millionenschwere Abfindung in Aussicht gestellt worden sei. Esser hatte diese Vorwürfe "unwahr und absurd" genannt.

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