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Wirtschaft: DuPont verliert Maispatent in Europa

(jvm). Der USamerikanische Saatgutkonzern DuPont hat am Mittwoch vor dem Europäischen Patentamt (EPA) eine herbe Niederlage hinnehmen müssen.

(jvm). Der USamerikanische Saatgutkonzern DuPont hat am Mittwoch vor dem Europäischen Patentamt (EPA) eine herbe Niederlage hinnehmen müssen. Das Patentamt hat große Teile eines im Jahr 2000 für Italien, Frankreich und Spanien erteilten Patentes auf besonders ölreichen Mais widerrufen, nachdem die Regierung von Mexiko, die Umweltschutzorganisation Greenpeace und das katholische Hilfswerk Misereor die Erfinder- und Besitzansprüche des Konzerns angezweifelt hatten. Die Begründung: Öl-Mais sei keine Erfindung von DuPont, sondern werde bereits seit Jahrhunderten in zahlreichen Ländern Südamerikas angebaut.

Das Europäische Patentamt begründete seine Entscheidung damit, dass die Patentansprüche zu weitreichend seien. DuPont habe lediglich biologische Prozesse beschrieben, für die kein Schutzrecht hätte erteilt werden dürfen. Es handle sich in wichtigen Aspekten gar nicht um eine Erfindung. Wäre das Patent nicht widerrufen worden, hätte der Saatgutkonzern sich alle Rechte auf Zucht, Vermarktung und Verarbeitung des Öl-Mais gesichert, der in Lateinamerika seit Jahrtausenden gezüchtet und angebaut wird. In diesem Fall hätten auch Bauern in Maisexportländern wie Mexiko und Peru Lizenzgebühren an DuPont zahlen müssen, wenn sie entsprechende Maissorten anbauen.

DuPont ist seit der Übernahme von Pioneer Hi-Bred zum weltweit größten Saatgutkonzern und Rekordhalter bei Pflanzenpatenten aufgestiegen – mit 250 Patentanträgen, von denen bisher 39 bewilligt worden sind. Weltweit hat der Saatgutmarkt ein Volumen von etwa 45 Milliarden Euro.

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