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Wirtschaft: Durchbruch für Betaferon?

BERLIN (Tsp/rtr).Betaferon, ein Präparat der Berliner Schering AG, wird für den Pharmakonzern immer wichtiger.

BERLIN (Tsp/rtr).Betaferon, ein Präparat der Berliner Schering AG, wird für den Pharmakonzern immer wichtiger.Schering erwartet die endgültige Zulassung der Europäischen Kommission für den Einsatz bei fortgeschrittener multipler Sklerose im ersten Quartal 1999.Das teilte das Unternehmen am Montag in Berlin mit.Bisher ist Betaferon für den Einsatz bei schubförmiger multipler Sklerose zugelassen.Gesundheitsbehörden prüfen nach Angaben des Unternehmens derzeit Anträge auf die erweiterte Indikation für das Arzneimittel.Eine Studie, die die britische Zeitschrift "The Lancet" am Sonnabend veröffentlichte, kommt zum Ergebnis, daß Betaferon das Fortschreiten der Behinderung verzögere.Demnach nimmt auch die Anzahl der Schübe von multipler Sklerose ab.Günter Stock, Vorstandsmitglied von Schering, sagte, sein Unternehmen bleibe weiterhin das führende Unternehmen auf dem Gebiet der multiplen Sklerose.

Analyst Ludger Mues von der Westdeutschen Landesbank in Düsseldorf verweist allerdings auf die hohen Forschungskosten wegen der weiteren Anwendungsform für Betaferon.Im Mittelpunkt des Interesses steht freilich nicht der europäische Pharmamarkt, wenn Schering am Mittwoch seine Geschäftszahlen für die ersten neun Monate 1998 vorstellt.Vielmehr rücken die Geschäfte in Asien und Lateinamerika ins Zentrum des Interesses.In Lateinamerika gebe es einen "Boom", sagt Mues.Der brasilianische Pillenskandal habe wirtschaftlich relativ geringe Folgen, "aber es ist natürlich ein Imageschaden".In Brasilien hat Schering mit Imageproblemen zu kämpfen, weil in dem Land Verhütungspillen ohne Wirkstoff aufgetaucht waren.Angesichts der Wirtschaftskrise in Asien hat der Konzern bereits gewarnt, dort könnten die Einbußen bei Umsatz und Gewinn höher sein, als bislang angenommen.Beim Umsatz rechnet Mues mit einem Plus von 2,9 Prozent auf rund 4,8 Mrd.DM und beim Nettogewinn mit einem Plus von acht Prozent auf 393 Mill.DM.

"Schering ist sehr stark in Japan engagiert", sagt Gerrit Jost von der Commerzbank.Der Pharmamarkt dort schrumpfe, weil die Preise fielen.Deshalb werde das Geschäft dort für Schering eher verhalten sein.Auch die Wechselkurse könnten sich noch auswirken.Das Ergebnis gehe aber nach wie vor nach oben, weil die Hormon- und Verhütungsmittel sich gut verkauften.Zurückhaltend geschätzt, dürfte der Konzernumsatz zwischen Januar und September 1998 um 3,7 Prozent auf rund 4,83 Mrd.DM gewachsen sein, sagt Jost.Beim Nettogewinn erwartet er ein Plus von 6,7 Prozent, was etwa 388 Mill.DM entspreche.

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