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EADS-Führungsstruktur: Airbus-Betriebsrat schießt gegen Deutschland

Mit scharfen Worten wandte sich der französische Betriebsratschef von Airbus, François Chérèque, gegen den deutschen Einfluss beim Mutterkonzern EADS. Die Deutschen, so Chérèque, würden sich nach und nach die europäische Verteidigung und Luftfahrt "aneignen".

Der europäische Betriebsrat beim Flugzeugbauer Airbus fürchtet ein Ungleichgewicht zwischen Deutschland und Frankreich beim Mutterkonzern EADS. Durch jahrzehntelange politische Verhandlungen habe Deutschland "Stück für Stück" Einfluss, Macht und Führungspositionen ergattert, kritisierte der stellvertretende Betriebsratschef Jean-François Knepper im Radiosender France Inter. "Die Deutschen (...) sind gerade dabei, sich nicht mehr und nicht weniger als die Luft- und Raumfahrtindustrie und die europäische Verteidigung anzueignen."

Gewerkschaftsführer François Chérèque sagte vor Beginn des deutsch-französischen Gipfeltreffens bei Airbus in Toulouse im Nachrichtensender LCI, es gehe nicht darum, ob ein Deutscher oder ein Franzose den Mutterkonzern EADS leite. "Wichtig sind die Entscheidungen, die sie treffen" und ob sie Stellen schafften. "Wir brauchen einen einzelnen Piloten an der Spitze von EADS", sagte Chérèque.

Den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern wird künftig der Franzose Louis Gallois leiten, wie das Unternehmen mitteilte. Neuer Chef von Airbus wird Thomas Enders, der bisherige Ko-Chef von EADS. Die doppelte Besetzung der Führungsposten bei EADS mit einem Deutschen und einem Franzosen hatte seit der Gründung des Unternehmens vor sieben Jahren immer wieder für Ärger gesorgt. (mit AFP)

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