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EADS-Krise: Ausgabe von Anleihen und Stellenabbau

Die Krise beim Airbus-Mutter-Konzern EADS scheint schlimmer zu sein als erwartet. Als Gegenmaßnahmen sollen noch mehr Stellen abgebaut werden. Gleichzeitig gibt es Überlegungen im kommenden Jahr eine Anleihe auszugeben.

Berlin - Wegen der finanziellen Belastungen durch die verzögerte Auslieferung des Super-Airbus 380 erwägt der Airbus-Mutterkonzern EADS die Ausgabe von Anleihen im kommenden Jahr. EADS habe zwar keine akuten finanziellen Probleme, sagte Finanzchef Hans-Peter Ring während einer Investorenkonferenz in Hamburg. Der Konzern wolle seine Finanzen aber "in einer starken Position halten". Dennoch soll neben den Leiharbeitskräften noch weitere Stellen abgebaut werden.

EADS könnte sich deshalb 2007 Geld auf den Kapitalmärkten beschaffen, kündigte Ring an. Zuletzt habe der Konzern im Jahr 2003 eine Anleihe ausgegeben. Der Luft- und Raumfahrtkonzern stehe trotz der Probleme bei Airbus heute und in Zukunft finanziell solide da. Die Höhe der kurzfristig verfügbaren Mittel gab Ring mit mindestens drei Milliarden Euro an.

Airbus-Finanzchef Andreas Sperl hatte am Donnerstag angekündigt, dass der Riesen-Airbus A380 wegen der milliardenteuren Verzögerungen beim Bau der Maschine erst ab einer Stückzahl von 420 verkauften Flugzeugen rentabel werde. Zuvor war von einer Rentabilitätsschwelle von 270 Maschinen ausgegangen worden. Die Probleme mit der Auslieferung bedeuten demnach Belastungen von 6,3 Milliarden Euro in der Zeit von 2006 bis 2010.

Stellenabbau trifft nicht nur Leiharbeiter

Wegen der Produktionspannen beim Riesenairbus A380 plant der Airbus-Mutterkonzern EADS einem Zeitungsbericht zufolge mehr Stellen als bislang angekündigt zu streichen. Neben den 1000 Stellen für Leiharbeiter bei Airbus werden auch in den EADS-Konzernzentralen in München und Paris Stellen gekürzt, berichtete die "Financial Times Deutschland" in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf EADS-Kreise. Die Beschäftigtenzahl in den Zentralen - gut 660 Beschäftigte - solle 2007 um zehn Prozent sinken.

Vor wenigen Wochen hatte EADS bereits einen Einstellungsstopp für die Zentralen verhängt. Zudem sollen werden die Gehälter des EADS-Top-Managements eingefroren werden. "Es wird keine Gehaltssteigerung mehr geben", zitierte die "FTD" einen "Konzerninsider". Betroffen seien mehrere hundert Führungskräfte. (tso/AFP)

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