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Wirtschaft: EADS will der Krise trotzen

Trotz der tiefen Krise in der Luftfahrtbranche hält Airbus-Hauptaktionär EADS an seinen ehrgeizigen Zielen für 2001 fest. Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern erwarte ein Plus von 20 Prozent beim Umsatz und 15 Prozent beim Gewinn vor Steuern und Abschreibungen (Ebit), erklärten die Vorstandsvorsitzenden Rainer Hertrich und Philippe Camus am Dienstag in Amsterdam.

Trotz der tiefen Krise in der Luftfahrtbranche hält Airbus-Hauptaktionär EADS an seinen ehrgeizigen Zielen für 2001 fest. Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern erwarte ein Plus von 20 Prozent beim Umsatz und 15 Prozent beim Gewinn vor Steuern und Abschreibungen (Ebit), erklärten die Vorstandsvorsitzenden Rainer Hertrich und Philippe Camus am Dienstag in Amsterdam. Im nächsten Jahr soll die Airbus-Produktion auf 300 Flugzeuge heruntergefahren werden und trotzdem profitabel bleiben.

Das Wachstum dürfte sich nach Einschätzung des Konzerns im letzten Quartal deutlich verlangsamen. In den ersten neun Monaten legte EADS noch ein Umsatzplus von 30 Prozent auf 20,7 Milliarden Mark hin. Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sollen Ende des Jahres 15 Prozent mehr Gewinn als 2000 in den Kassen bleiben, das wären 1,61 Milliarden Euro.

"Die Grundlagen und die Finanzstruktur der EADS sind stabil", erklärten Hertrich und Camus. "Nach den Ereignissen vom 11. September haben wir konzernweit Maßnahmen ergriffen, um unsere Rentabilität aufrecht zu erhalten." So habe Airbus ein Programm aufgelegt, um die allgemeinen Kosten und Investitionen im nächsten Jahr um 600 Millionen Euro zu senken. Mit Ausnahme der Entwicklung des neuen Großraumflugzeugs Airbus A380 sei ein Einstellungsstopp verhängt worden.

Die sinkende Nachfrage nach den Terroranschlägen hinterlässt auch Bremsspuren bei der Produktion. In diesem Jahr will Airbus 320 Passagierflugzeuge bauen, 2002 nur noch 300. Die letzten Zahlen lagen bei 330, ursprünglich waren sogar einmal 375 Jets im nächsten Jahr geplant. Dank des flexiblen Produktionssystems bleibe Airbus aber profitabel, hieß es. Airbus-Chef Noël Forgeard hatte erklärt, erst bei weniger als 265 Flugzeugen jährlich müssten Mitarbeiter entlassen werden. Beim A380-Programm gebe es keine Abstriche, bekräftigte die EADS.

Bestellungen für 182,4 Milliarden Euro, rund die Hälfte mehr als vor Jahresfrist. Das entspricht den Angaben zufolge einer Produktionsauslastung von sechs Jahren. Allein bei Airbus sind 1665 Jets im Wert von 155 Milliarden Euro bestellt. Das entspreche einem Marktanteil von 54 Prozent.

Dank umfangreicher Lieferungen an die spanische Luftwaffe steigerte der Bereich militärische Transporte seinen Umsatz in den ersten drei Quartalen um 39 Prozent. Die Sparte Verteidigungs- und zivile Systeme erwirtschafte 24 Prozent mehr Umsatz. Verhalten blieb das Weltraumgeschäft: Auf dem hart umkämpften Raketen- und Satellitenmarkt musste EADS einen Umsatzrückgang von sechs Prozent hinnehmen. Der Bereich Aeronautic legte um zwölf Prozent zu. Ende September beschäftigte der aus der deutschen Dasa, der französischen Aerospatiale Matra und der spanischen Casa hervorgegangene Konzern 102 600 Mitarbeiter.

Militärtransporter womöglich teurer

Die Preise für den geplanten Militär-Airbus A400M muss EADS möglicherweise erhöhen, falls Italien bei seiner Absage an das europäische Gemeinschaftsprojekt bleibt. Das erklärte EADS-Finanzvorstand Axel Arendt. "Bei einer Stornierung von 16 Maschinen muss man die Preise entsprechend anpassen", sagte Arendt. Die italienische Regierung war kürzlich von dem Projekt zurückgetreten, will sich aber die Option auf eine Bestellung offen halten. Der Auftrag entspräche sieben Prozent der geplanten Gesamtbestellmenge von 225 Maschinen.

Auch beim Entwicklungs- und Auslieferungszeitplan steht EADS inzwischen unter Termindruck. Nur wenn in den nächsten Wochen die Bestellungen der Regierungen eingingen, könne man den Zeitplan einhalten, meinte Arendt. Die Flugzeuge sollen ab 2007 ausgeliefert werden. Der A400M soll in Deutschland die technisch überholten Transall- und Hercules-Maschinen ersetzen. Falls sich der avisierte Preis von etwa 140 Millionen Mark je Flugzeug nicht realisieren lässt, würde dies auf dem europäischen Markt die Chancen für das Konkurrenzmodell Hercules C130J von Lockheed Martin deutlich verbessern.

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