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Wirtschaft: Eiliger Spatenstich bei Stendal

Produktion in Zellstoffwerk soll im Jahr 2000 anlaufen STENDAL (loeb).Das Tempo hat Methode.

Produktion in Zellstoffwerk soll im Jahr 2000 anlaufen

STENDAL (loeb).Das Tempo hat Methode.Bei dem geplanten Bau eines der weltweit größten Zellstoffwerke auf dem Gelände des ehemaligen DDR-Kernkraftwerks Arneburg bei Stendal drücken die Investoren ebenso aufs Gas wie die Landesregierung Sachsen-Anhalt.Auch wenn ein großer Teil der Genehmigungen noch nicht vorliegt, schritten Vertreter des Investorenkonsortiums unter Führung des norwegischen Konzerns Kvaerner und Sachsen-Anhalts Regierungschef Reinhard Höppner gestern zum symbolischen Spatenstich.Denn der knapp 1,5 Mrd.DM teuren Investition droht im nur 50 Kilometer entfernten brandenburgischen Wittenberge heftige Konkurrenz.Dort will ein Konsortium unter Führung von Krupp Uhde ebenfalls ein Zellstoffwerk errichten. "Wir haben ein Jahr VorsprungÒ, gibt sich der Vorstand der Thyssen Handels Union, Hans Ulrich Gruber optimistisch.Das Unternehmen ist über seine Tochter Thyssen Rheinstahl Technik GmbH ebenso am Stendaler Investorenkonsortium beteiligt wie die Klöckner Industrieanlagen GmbH aus Duisburg."Wir haben den Standort Wittenberge selbst ausgiebig geprüftÒ, sagt Gruber "und davon Abstand genommen, weil er inmitten eines Naturschutzgebietes liegt.Ò Durch den Verzicht auf Chlorbleiche bei der Zellstoffproduktion und weitgehend geschlossene Kreisläufe will das Konsortium zwar ein Zellstoffwerk mit hohen ökologischen Standards errichten, die in Naturschutzgebieten üblichen Emissionsauflagen könnten dem Werk das Leben aber doch schwer machen.So soll unmittelbar neben dem Zellstoffwerk eine Müllverbrennungsanlage errichtet werden, in der der Restmüll aus dem gesamten Regierungsbezirk Magdeburg mit den Flüssigabfällen der Zellstoffproduktion gemischt und verbrannt werden soll. Das Land Sachsen-Anhalt fördert Stendal mit 300 Mill.DM.330 Arbeitsplätze sollen in dem neuen Werk geschaffen werden und 700 weitere Jobs im Umfeld, etwa in der Holzwirtschaft.Spätestens im Jahr 2000 soll das Werk in Betrieb genommen und jährlich 500 000 Tonnen Langfaserzellstoff produziert werden.Das Holz soll auch aus Niedersachsen und Brandenburg herangeschafft werden."Aber selbst dann reicht das Aufkommen nur für ein ZellstoffwerkÒ, ist sich Gruber sicher.

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