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EIN BLICK AUF KASSEL: Meine Heimat

Ich sehe es, wenn ich mich aus Berlin kommend auf der Autobahn der Stadt nähere. Kassel hat sich verändert.

Ich sehe es, wenn ich mich aus Berlin kommend auf der Autobahn der Stadt nähere. Kassel hat sich verändert. Wo früher Wiesen und Felder waren, stehen heute nagelneue Werkshallen.

Kassel, das war mal die rote Stadt im Grünen. Rot, weil Hans Eichel über viele Jahre ihr Oberbürgermeister war. Grün, weil rundherum nichts war, nur Wald und Berge – und die Zonengrenze. Grau war die Stadt auch, zerstört im Krieg und dann neu aufgebaut. Es gibt noch viele Bauten aus den 50ern, weil danach eigentlich nicht mehr viel passierte. Wer wie ich in den 60ern hier geboren wurde, musste zum Studieren weg aus dieser Stadt, die keine Zukunft zu haben schien. Der Mauerfall machte es nicht besser, die Arbeitslosenquote stieg. Das spiegelte sich im trostlosen Bild der Fußgängerzone, in der über die Jahre viele Geschäfte aufgaben.

Jetzt eröffnen neue. Die Aufbruchstimmung ist allgegenwärtig. Aus der ehemals belächelten Gesamthochschule Kassel ist eine lebendige Uni geworden. Überall stehen Neubauten der Firma SMA Solar Technology, die Weltmarktführer bei Solar- Wechselrichtern ist. Kassel ist mit K+S sogar Sitz eines Dax-Konzerns. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,1 Prozent und damit unter dem bundesweiten Wert.

Und natürlich fiebere ich wie alle Bürger der Stadt 2012 entgegen, wenn wieder Documenta ist. Da werden die Kunstliebhaber aus aller Welt sehen, wie sehr sich meine Heimat verändert hat – zum Besseren. Corinna Visser

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