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Wirtschaft: Ein Rapper, ein Blaumann und eine Torte IHK und Handwerk

ehren Berliner Meister

Berlin – Für sie tanzte ein Ensemble im Blaumann über die Bühne, ein Rapper besang ihre Einzigartigkeit und am Ende gab es eine Riesentorte: 569 frisch gebackene Meister wurden am Sonntag von der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin geehrt. Die Zahl der Abschlüsse ist im Vergleich zum Vorjahr fast gleich geblieben: 127 Absolventen sind Frauen, das entspricht etwas mehr als einem Fünftel.

„Da wo Meister sind, sind die Kaderschmieden neuer Ideen“, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) bei der Feierstunde im Maritim Hotel in der Stauffenbergstraße und appellierte an die Absolventen, ihrerseits auszubilden: „Lassen Sie nicht nach, gerade jetzt, wenn die Zahl derer, die auszubilden sind, kleiner wird.“

In die gleiche Kerbe schlug Handwerkskammer-Präsident Stephan Schwarz: „Ich kann Betriebe nur dazu aufrufen, eng mit Schulen zu kooperieren.“ Den Familien und Ausbildern dankte er für ihre Unterstützung der Jungmeister. Diese haben sich ihren Meisterbrief berufsbegleitend erarbeitet. „Die duale Ausbildung ist unglaublich wichtig“, ergänzte IHK-Präsident Eric Schweitzer. Andere europäische Länder, die derzeit mit einer Jugendarbeitslosigkeit von bis zu 60 Prozent kämpfen, hätten diese Ausbildungsform nicht. „Sogar Delegationen aus China kommen, um sich dieses Modell anzuschauen“, sagte er und forderte, die Berufsschulen stärker zu entwickeln: „Die sind in den vergangenen Jahren vernachlässigt worden.“

Zwei Jungmeister erzählten auf der Bühne von ihrer Ausbildung. So verriet die 22-jährige Fleischermeisterin Ulrike Piwonka, dass sie 25 Kilo Blutwurst über ihren Kopf heben muss, um die Fleischwaren aufzuhängen, und dass eine Rinderhälfte ungefähr doppelt so groß ist wie sie. Der geprüfte Industriemeister Metall Randolph Henning stellte die Turboversion der Meisterausbildung vor: „Aus unserer Gruppe haben von 24 Personen 16 die Meisterprüfung ein halbes Jahr früher als vorgesehen abgelegt.“

Mit dem Meisterbrief in der Tasche, sagte Schwarz, hätten die Absolventen erheblich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und könnten sich selbstständig machen. Das sei für den Wirtschaftsstandort Berlin sehr wichtig, sagte Schweitzer. „Diese Stadt braucht nichts so sehr wie Unternehmer.“ Diesen Ruf haben einige der jungen Meister bereits gehört. Unter den besten Absolventen, die im Maritim geehrt wurden, sind mehrere Firmengründer. Constance Frey

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