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Wirtschaft: Eine Bank probt den Ernstfall

Von Daniel Rhee-Piening Bei der Bankgesellschaft Berlin setzt man wieder einmal auf das Prinzip Hoffnung. Hoffnung darauf, dass der gegenüber der EU-Kommission zugesagte Personalabbau von rund 40 Prozent im Kernbereich glatt und vor allem friedlich über die Bühne gehen wird.

Von Daniel Rhee-Piening

Bei der Bankgesellschaft Berlin setzt man wieder einmal auf das Prinzip Hoffnung. Hoffnung darauf, dass der gegenüber der EU-Kommission zugesagte Personalabbau von rund 40 Prozent im Kernbereich glatt und vor allem friedlich über die Bühne gehen wird. Bisher ist dies gelungen. Aber bisher wurde erst der einfachere Teil der Strecke bewältigt. Auf den Führungsebenen wurde bereits gehandelt: Die Stellen, die gestrichen werden und die Mitarbeiter, die ihren Posten räumen sollen, wissen das schon. Ende des kommenden Monats soll dieser Prozess abgeschlossen sein. Und: Die Ziele für dieses Jahr können nur deshalb erreicht werden, weil die Mitarbeiter bereits schmerzhafte Zugeständnisse gemacht haben. Alle Beschäftigten haben auf einen Teil ihres Gehalts, auf ihr Weihnachtsgeld und auf Sonderzahlungen verzichtet.

Im kommenden Jahr wird es dadurch keine weiteren Einsparungen geben. Deshalb erhöht der Vorstand den Druck. Nun sollen Freiwillige, die bis zum 30. September die „Sprinterprämie“ in Anspruch nehmen, und ausscheiden oder auf Teilzeit gehen, die Lücke schließen. Und: Das Management hat 10000 Mitarbeitern einen Brief geschrieben, in dem diese nochmals an die Möglichkeiten zum freiwilligen Ausscheiden erinnert werden. Gleichzeitig werden die Sozialdaten abgefragt. Das heißt, dass nun die Frage gestellt wird, wer zu welchen Kosten entlassen werden kann.

Für die Bank kann das gefährlich werden. Denn die Gefahr, dass nun jeder geht, der woanders eine Chance hat, wächst. Das aber sind die, die der neue Vorstandschef Vetter braucht, wenn er das Haus wieder auf Kurs bringen will.

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