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Stefan Aust

© dpa

Einigung: Aust verlässt "Spiegel" mit Millionen

Es geht auch ohne Richterspruch: Stefan Aust verlässt den Spiegel-Verlag mit sofortiger Wirkung. Die Höhe der Abfindung spielt dabei wohl die entscheidende Rolle.

Ohne weitere gerichtliche Auseinandersetzung scheidet der gekündigte Chefredakteur des Magazins "Der Spiegel", Stefan Aust, aus dem Hamburger Verlag aus. Wie die ihn vertretende Kanzlei Matthias Prinz mitteilt, wird der 61-Jährige das Blatt verlassen. Weitere Einzelheiten nennt das Anwaltsbüro nicht. Ein Sprecherin des Spiegel-Verlags bestätigt die außergerichtliche Einigung. Aust scheidet mit sofortiger Wirkung aus. Seit

Anfang Februar ist er schon freigestellt.

Zu Details der Vereinbarung wollen

sich beide Seiten

nicht äußern. Nach Medienberichten geht es um eine Abfindung in Höhe von vier bis fünf Millionen Euro. Mit der Einigung endet eine schlagzeilenträchtige Auseinandersetzung: Austs Vertrag war im November 2007

nicht über Ende 2008 hinaus verlängert worden.

Die

Mitarbeiter KG, mit 50,5 Prozent

Hauptanteilseigner des Verlags, nennt

eine Verjüngung an der Spitze und eine Modernisierung im Blatt als Hauptgründe für die Neubesetzung der Chefredaktion. Der "Fernsehmann“ Aust, noch von Magazingründer Rudolf Augstein (1923-2002) gegen den Willen der Redaktion berufen, leitete 13 Jahre lang das Blatt und hielt es stabil bei einer Millionen-Auflage.

Nachfolger arbeiten schon

Aust hatte gegen seine Kündigung Klage vorm Arbeitsgericht in Hamburg eingereicht. Anfang Mai sollte erneut verhandelt werden. Aust  argumentierte, er könne seine Funktion als Chefredakteur des "Spiegel“ noch bis 2010 ausüben, seine Tätigkeit als Herausgeber bei Spiegel TV noch bis 2013. Nach einem ergebnislosen Gütetermin Anfang Februar war Aust von seinen Aufgaben freigestellt worden.

An der Spitze des "Spiegel“ stehen inzwischen Mathias Müller von Blumencron und Georg Mascolo. Beide arbeiten seit mehr als 15 Jahren für die Verlagsgruppe. Neben der Mitarbeiter KG sind der Verlag Gruner + Jahr (25,5 Prozent) und die Erben des Magazingründers Rudolf Augstein (24 Prozent) Anteilseigner. (sf/dpa)

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