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Einzelhandel: Mehr Geld für Berliner Verkäufer

Die 92.000 Beschäftigten im Berliner und Brandenburger Einzelhandel bekommen mehr Geld. Rückwirkend zum 1. April steigt ihr Gehalt um drei Prozent, teilten beide Tarifparteien nach Abschluss der Verhandlungen am Donnerstagabend mit.

Eine vollzeitbeschäftige Verkäuferin erhält demnach künftig 2036 Euro brutto. Allerdings müssen die Ost-Beschäftigten nach wie vor eine Stunde länger pro Woche dafür arbeiten als die West-Berliner.

Für alle Beschäftigten gibt es zudem eine Einmalzahlung von 400 Euro für die Zeit vom 1. April 2007 bis zum 31. März 2008. Die Zuschläge für Spät- und Nachtarbeit bleiben – anders als von den Arbeitgebern gefordert – erhalten, Samstagszuschläge gibt es künftig aber erst ab 18.30 Uhr.

Damit folgt die Einigung in den Eckpunkten dem Pilotabschluss, der Mitte Juli in Baden-Württemberg erzielt worden war. Er hatte nach 15 Monaten den bislang längsten Tarifkonflikt des deutschen Einzelhandels beendet.

Beide Seite zeigten sich nach dem Berliner Abschluss erleichtert. „Das war das, was im Moment möglich war“, sagte Verdi-Sprecherin Sabine Zimmer dem Tagesspiegel. Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn in die Verhandlungen gegangen. Ursprüngliches Ziel war es auch, das Urlaubs- und Weihnachtsgeld der Ost-Beschäftigten an das Westberliner Niveau anzugleichen, was nicht gelungen ist.

Den Unternehmen im Osten sei nicht mehr zuzumuten gewesen, meinte Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des regionalen Einzelhandelsverbandes. Er sprach von einer „heftigen Runde“. Beide Seiten hätten sich von ihren Zielen weit entfernt. Was der Abschluss die Händler insgesamt kosten wird, konnte er nicht beziffern. „Ich befürchte aber, dass der Arbeitsplatzaufbau, den wir seit 2007 gesehen haben, zurückgehen wird.“ pet

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