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Elektronikindustrie: Panasonic: Weg für Übernahme von Sanyo frei

Panasonic, der weltweit größte Hersteller von Unterhaltungselektronik, übernimmt den kleineren Konkurrenten Sanyo. Für deutsche Hersteller von Solarzellen erwächst damit ein mächtiger Konkurrent.

Panasonic und Sanyo gaben am Freitag offiziell ihre Einigung auf eine Kapital- und Geschäftsallianz bekannt. Durch die freundliche Übernahme macht Panasonic dem Rivalen Hitachi die Stellung als umsatzmäßig größter Elektronikkonzern Japans streitig. Zugleich steigt Panasonic dadurch zum weltweit größten Hersteller von wiederaufladbaren Batterien auf.

Panasonic wird einen Anteil von etwa 70,5 Prozent an Sanyo übernehmen und dazu die Aktien der drei größten Anteilseigner, darunter Goldman Sachs, übernehmen. Damit steht die erste große Übernahme eines großen japanischen Elektronikkonzerns durch einen heimischen Konkurrenten bevor. Goldman Sachs hatte Panasonics Kaufangebot von rund 130 Yen je Aktie als zu niedrig abgelehnt, sich aber am Ende doch mit 131 Yen zufrieden gezeigt. Die beiden anderen Anteilseigner, die japanischen Finanzhäuser Daiwa Securities SMBC und die Sumitomo Mitsui Banking hatten dagegen zuvor schon dem Verkauf der Anteile zugestimmt.

Neue Positionierung im Markt für Solarzellen

Sanyo ist der weltgrößte Hersteller von Lithium-Ion-Batterien für Personal Computer und Mobiltelefone, sowie stark bei Solarzellen. Durch eine Übernahme würde sich Panasonic zugleich im schnell wachsenden Markt für Solarzellen positionieren. Damit würde der Konzern zu einem bedeutenden Konkurrenten für deutsche Hersteller wie Q-Cells werden.

Sanyo galt seit Jahren als Sorgenkind der japanischen Elektronikindustrie. Dazu trugen neben der Ertragsschwäche Bilanzmanipulationen und Managementdefizite bei. Daher kommt die Übernahme durch Panasonic für Sanyo gelegen. Panasonic befindet sich in einer konsequenten Umstrukturierung. Erst im Oktober hatte das Unternehmen mit der Änderung des Namens von Matsushita Electric Industrial zu Panasonic ein Signal für den Willen zur Modernisierung gesetzt. Angesichts der sinkenden Nachfrage nach Plasma-Fernsehern sieht der Konzern in Sanyos Batterie- und Solargeschäft potenzielle Wachstumsmärkte für die nächsten Jahre. (mfa/dpa)

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