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Wirtschaft: Elektronische US-Börse gründet im kommenden Jahr einen europäischen Börsenplatz in London

Die elektronische US-Börse für Technologiewerte (Nasdaq) gründet im kommenden Jahr einen europäischen Börsenplatz in London. Gemeinsam mit einer ebenfalls neuen Nasdaq-Börse in Japan soll damit ein weltweiter Aktienhandel auf Basis des Internets möglich sein.

Die elektronische US-Börse für Technologiewerte (Nasdaq) gründet im kommenden Jahr einen europäischen Börsenplatz in London. Gemeinsam mit einer ebenfalls neuen Nasdaq-Börse in Japan soll damit ein weltweiter Aktienhandel auf Basis des Internets möglich sein. Nasdaq Europe soll im vierten Quartal 2000 mit dem Handel beginnen. Dies teilte Frank Zarb, Chef der National Association of Securities Dealers Inc (NASD), der US-Eigentümer der Nasdaq, am Freitag in London mit.

Internet-Zugang für Anleger

Der britische Finanzminister Gordon Brown begrüßte die Entscheidung, Nasdaq Europe in London anzusiedeln. In britischen Bankenkreisen wurde die Ankündigung als Stärkung des Börsenplatzes London und als möglicher Auftakt einer Verschärfung des Wettbewerbs der Börsen um den wichtigen europäischen Markt gewertet. "Nasdaq Europe ist ein wichtiger Schritt bei der Schaffung eines globalen Aktienmarkts zum Nutzen von Unternehmen und Investoren rund um die Erde", sagte Zarb. Die neue Börse in London solle die führende Adresse für Neuemissionen von europäischen Technologiewerten mit hohem Wachstum und werden und europäischen Anlegern einen Internet-Zugang zu den Nasdaq-Märkten in den USA und Asien ermöglichen. Gleichzeitig mit Nasdaq Europe soll auch Nasdaq Japan den Handel aufnehmen.

Die NASD wird nach Angaben vom Freitag Nasdaq Europe führen und managen. Zu den Gründern gehören auch die japanische Softbank Corp, die bereits an einer Reihe von Internet-Unternehmen beteiligt und auch Partner bei Nasdaq Japan ist. Ebenfalls mit im Boot sind E-Partners, ein Wagniskapitalfonds der News Corporation des australischen Medienunternehmers Rupert Murdoch, und die zur französischen Vivendi-Gruppe gehörende Viventures Capital. Nasdaq Europe kündigte an, man verhandele mit führenden europäischen Investmentbanken, die "einen wesentlichen Anteil" am Kapital der profitorientierten Börse übernehmen könnten. Außerdem werde man "mit gleich gesinnten Börsen in Europa" über eine Zusammenarbeit sprechen.

"Vertrauensvotum" für London

Die Börsengesellschaft von Osaka teilte am Freitag mit, sie verhandele mit der Nasdaq Japan über eine Kooperation. Nasdaq Japan will die Infrastruktur der Parkettbörse, an der insgesamt 225 Titel gehandelt werden, zur Prüfung neuer Firmen nutzen. Osaka konkurriert in Japan sowohl gegen die übermächtige Tokioter Wertpapierbörse als auch gegen neue Computerbörsen und andere Regionalbörsen.

Der britische Finanzminister Brown sagte: "Die Entscheidung der Nasdaq, ihre europäische Börse hier einzurichten, ist ein deutliches Vertrauensvotum in die Londoner City." Er rechne auch mit der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen.

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