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Wirtschaft: Endlich hat eine Akquisition geklappt (Kommentar)

Telekom-Chef Ron Sommer kann endlich einen Erfolg vorweisen. Seit dem zweiten Börsengang der Deutschen Telekom im Juni gab es immer wieder Spekulationen, was mit den rund 21 Mrd.

Telekom-Chef Ron Sommer kann endlich einen Erfolg vorweisen. Seit dem zweiten Börsengang der Deutschen Telekom im Juni gab es immer wieder Spekulationen, was mit den rund 21 Mrd. DM geschehen soll, die er einbrachte. Das Geld hat Sommer jetzt ausgegeben. Der britische Mobilfunkbetreiber One-2-One war nicht gerade ein Schnäppchen. Doch die Analysten sind fast einhellig der Meinung, daß das Unternehmen den Preis Wert ist. Sommer hat einen Zukunftswert gekauft. Im Gegensatz zum Festnetz ist der Mobilfunk nach wie vor ein Wachstumsmarkt mit stabilen Margen. Auch ergänzen sich One-2-One und die Telekom-Mobilfunktochter T-Mobil sehr gut. Die Briten sind stark im Geschäft mit vorausbezahlten Guthabenkarten, die vor allem bei Privatkunden beliebt sind. T-Mobil kann One-2-One bei der Akquisition von Geschäftskunden unterstützen. Außerdem bekommt die Telekom direkten Zugang zu fast 2,6 Millionen Kunden in Großbritannien. Positiv ist auch, daß die Telekom One-2-One komplett übernimmt und ihr niemand in die zukünftige Strategie hineinreden kann.

Der ganz große Schritt auf dem Weg zu einem Global Player ist die Akquisition allerdings nicht. Sie kann nur ein Baustein sein. Viel wichtiger ist es für die Telekom, in den USA Fuß zu fassen. Hier sollte die Telekom ihren zehnprozentigen Anteil an der Telefongesellschaft Sprint erhöhen. Auch eine strategische Allianz mit der Telefónica könnte die Telekom weiter bringen, da das spanische Unternehmen in Südamerika - vor allem in Brasilien - hervorragend positioniert ist. Sinnvoll wären darüber hinaus Übernahmen im Online-Bereich oder von Softwareunternehmen, um sich im Geschäft mit dem Internet und dem wachsenden Datenverkehr besser zu positionieren.

Vor übereiltem Handeln - wie es der Telekom bei der geplanten Übernahme von Telecom Italia vorgeworfen wurde - sollte sie sich allerdings hüten. Auch die Telekom kann ihr Geld nur einmal ausgeben. Und 20 Mrd. DM sind schon weg.

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