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Energie: Polen und Litauen planen gemeinsames Stromnetz

Ein "historisches Projekt" starten die beiden baltischen Staaten mit einer Zusammenlegung ihres Energiesystems. Denn mit einem gemeinsamen Stromnetz könnte die Abhängigkeit von Russland Geschichte werden.

Litauen will durch Vernetzung seines Stromversorgungssystems mit Polen den Anschluss an den EU-Energiemarkt gewinnen. Beide Länder gründeten am Montag in Warschau die gemeinsame Gesellschaft Litpol Link, die die Errichtung einer "Energie-Brücke" zwischen Elk (Nordostpolen) und Alitus in Litauen vorbereiten soll.

Ein "historisches Projekt", so der Generaldirektor von Lietuvos Energija AB, Rymantas Jouzajtiswie. Damit würde die die Energiesicherheit Polens und Litauens sowie aller baltischen Staaten gestärkt. Warschau und Vilnius verhandeln seit 18 Jahren über die Integration im Energiebereich. Sie wollen ihre starke Abhängigkeit von Energielieferungen aus Russland verringern.

Die Verbindung beider Stromnetze soll 2015 abgeschlossen sein. An Kosten für die Investition werden auf die polnische Seite etwa 650 Millionen Euro, auf Litauen um die 262 Millionen Euro zukommen. Dabei rechnen beide Länder mit EU-Zuschüssen. Vilnius befürchtet Energie-Engpässe nach der Stilllegung des Atomkraftwerkes Ignalina. Dessen Reaktoren stammen noch aus der Sowjetzeit, das Werk gilt als unsicher und muss auf Verlangen der EU im Jahr 2009 abgeschaltet werden. Nach der Inbetriebnahme des geplanten baltisch-polnischen Atomkraftwerkes in Litauen soll dann künftig in das gemeinsame Netz auch der Strom aus dieser Quelle eingespeist werden. Bis 2015 soll der neue Reaktor stehen. (mpr/dpa)

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