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Energiemarkt: Benzinpreise steigen rasant

Hurrikan "Katrina" hinterläßt auch hierzulande seine Spuren: Die Benzinpreise in Deutschland sind am Mittwoch um bis zu acht Cent pro Liter gestiegen - so viel wie noch nie an einem einzigen Tag.

Hamburg (31.08.2005, 15:14 Uhr) - Die Benzinpreise in Deutschland sind heute in bisher nicht gekanntem Ausmaß gestiegen: Esso und Shell erhöhten die Preise für die meistgetankte Benzinsorte Super auf einen Schlag um acht Cent je Liter. Entspannung ist nicht in Sicht. Experten erwarten im Laufe der Woche weitere Steigerungen.

Die Ölgesellschaften ExxonMobil und Shell überboten damit eine Preiserhöhung von vier Cent je Liter durch Marktführer Aral. Angesichts explodierender Preise am europäischen Benzinmarkt in Rotterdam nach dem Hurrikan «Katrina» seien vier Cent Erhöhung nicht ausreichend, um Verluste zu vermeiden, sagten Sprecher der beiden Unternehmen in Hamburg. Diesel verteuerte sich um drei Cent je Liter. Damit kostet Superbenzin im bundesweiten Durchschnitt an Markentankstellen ungefähr 1,39 Euro je Liter, Diesel 1,16 Euro. In Rostock, der Stadt mit dem laut ADAC teuersten Benzin, stieg der Preis für Super bis auf 1,42 Euro, berichtete der Radiosender Ostseewelle.

In Rotterdam legten die Preise für Normal- und Superbenzin binnen zweier Tage um mehr als 100 Dollar je Tonne zu, berichteten Sprecher der Mineralölwirtschaft am Mittwoch in Hamburg. So verteuerte sich Normalbenzin am Montag um 50 und am Dienstag um weitere 59 Dollar auf 758 Dollar je Tonne. Der Preisanstieg setzte sich am Mittwoch weiter fort.

Die starken Preissteigerungen in Rotterdam sind offenkundig auf steigende Nachfrage aus den USA zurückzuführen, nachdem der Hurrikan die Öl-Produktion im Golf von Mexiko vorerst zum Erliegen gebracht hat. Die Amerikaner kaufen vor allem Superbenzin und nicht Diesel, weil in den USA Dieselautos wenig verbreitet sind. Dadurch ist zu erklären, dass Benzin sich so viel stärker verteuerte als Diesel. Im Laufe der Woche sind nach Einschätzung der meisten Marktbeobachter weitere Preissteigerungen zu erwarten, weil die zusätzliche Nachfrage aus den USA auf einen leergefegten europäischen Markt trifft. (tso)

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