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Wirtschaft: Energiemarkt: Der Preisvergleich lohnt sich für jeden

Sie wollen Ihren Stromversorger wechseln, weil Ihnen dessen Tarife zu hoch erscheinen oder der Service nicht stimmt? Dann sind Sie noch immer eine Ausnahme.

Sie wollen Ihren Stromversorger wechseln, weil Ihnen dessen Tarife zu hoch erscheinen oder der Service nicht stimmt? Dann sind Sie noch immer eine Ausnahme. Nicht mal fünf Prozent der Haushalte hierzulande konnte die Liberalisierung des Strommarktes dazu bewegen, sich nach neuen Stromlieferanten umzuschauen. Die meisten Haushalte, begründet diese Zurückhaltung der Verband der deutschen Energieversorger, seien mit ihren Versorgern zufrieden. Der Wettbewerb habe deutschlandweit zu Kostensenkungen geführt. Sich einen neuen Lieferanten zu suchen, sei deshalb für viele nicht nötig geworden.

Mag sein. Dennoch lohnt der Preisvergleich. Der Tagesspiegel hat ihn vorgenommen und beim Internet-Tarifrechner www.stromtarife.de Mustertarife für zwei Kundengruppen errechnen lassen. Single-Haushalte verbrauchen pro Jahr im Schnitt 1500 Kilowattstunden, ein Vier-Personen-Haushalt kommt auf 4000 Kilowattstunden. Der Stromrechner im Internet bietet Ihnen darüber hinaus die Möglichkeit, Ihren persönlichen Stromverbrauch einzugeben und die für Sie günstigsten Anbieter auszuwählen.

Wer sich entschließt, seinen Stromlieferanten zu wechseln, braucht sich von seinem bisherigen Lieferanten nicht einschüchtern zu lassen. Der Strommarkt ist liberalisiert. Das heißt, jeder Haushalt hat die freie Wahl des Lieferanten. Droht Ihnen der bisherige Stromversorger mit Schikanen, wenden Sie sich an Ihre regionale Energieaufsichtsbehörde. Weil es nicht selbstverständlich ist, dass Stromunternehmen ihre Kunden ziehen lassen, wenn ihnen Wettbewerber bessere Angebote machen, schaltet sich sogar das Bundeswirtschaftsministerium ein. Unter www.bundesregierung.de finden Sie den Kontakt.

Wer sich einen neuen Versorger suchen möchte, sollte den bestehenden Vertrag prüfen. In den vergangenen Monaten haben viele Unternehmen auf den Preisdruck reagiert und ihren Kunden neue Tarife angeboten. Nicht selten waren die zwar auf den ersten Blick lukrativ, weil billiger. Der Haken lag jedoch in der Kündigungsfrist. Weil die privaten Verbraucher jahrzehntelang an Monatsfristen gewöhnt waren, übersahen viele, dass die Vertragslaufzeiten sich jetzt verändert haben. Wer das Kleingedruckte nicht versteht, sollte sich bei seinem Versorger telefonisch rückversichern.

Gestattet Ihr Vertrag einen Wechsel, dann fordern Sie beim neuen Anbieter Ihrer Wahl ein Vertragsformular an. Haben Sie das ausgefüllt und zurück gesandt, wird sich dieser um alle weiteren Formalitäten kümmern. Das betrifft die Abmeldung bei Ihrem alten Versorger, wofür Sie den neuen Versorger bevollmächtigen als auch die Umstellung. Wichtig: Kündigen Sie den laufenden Vertrag nicht selbst und lassen Sie sich nicht auf Abmeldegebühren oder den Wechsel Ihres Stromzählers oder Sonstiges ein, mit denen noch immer Versorger Kunden an sich binden wollen. Bis auf die Abschlussrechnung sollten Sie keine weiteren Rechnungen an den alten Versorger zahlen. Netznutzungsentgelte, Ablesegebühren oder Ähnliches übernimmt Ihr neuer Versorger. Dessen Gebühren beim Wechsel sollten allerdings auch erst fällig werden, wenn die Lieferung begonnen hat. Prüfen Sie vor dem Wechsel vermeintliche Superschnäppchen besonders kritisch. Und zum Schluss: Keine Furcht vor Stromabschaltung. Ihr örtlicher Versorger hat eine Versorgungspflicht.

asi

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