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Energiemarkt: Eon kauft Kraftwerke für 12 Milliarden Euro

Vor rund einem Jahr unterlag der Eon-Konzern im Kampf um den spanischen Energieriesen Endesa. Nun hat der Energie-Riese ein Milliarden-Geschäft zum Ausbau seiner Stellung im europäischen Strommarkt besiegelt - er kauft Kraftwerke in Spanien, Italien und Frankreich.

Der größte deutsche Energieversorger kauft für rund 11,8 Milliarden Euro Kraftwerke und andere Beteiligungen in Spanien, Italien und Frankreich, wie Eon am Freitag nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mitteilte. Damit wird Eon in Frankreich künftig die Nummer drei der Energieversorger. Sowohl in Italien als auch in Spanien steigt das Unternehmen zum viertgrößten Energieversorger auf.

Eon hatte den Deal vor einem Jahr mit dem italienischen Energieversorger Enel und dem spanischen Mischkonzern Acciona vereinbart. Damals war Eon von den beiden Unternehmen im Rennen um die Übernahme von Endesa ausgestochen worden. Im Gegenzug erhielt Eon die milliardenschweren Beteiligungen in Frankreich, Spanien und Italien, um den monatelangen, verfahrenen Konflikt zu beenden.

Für das Paket zahlt Eon nach eigenen Angaben 8,9 Milliarden Euro. Zusätzlich sollten 2,9 Milliarden Euro Schulden übernommen werden. Die genaue Höhe der Schulden solle aber noch von Wirtschaftsprüfern ermittelt werden, hieß es. Der Kauf der Beteiligungen solle im dritten Quartal über die Bühne gehen. Eon-Chef Wulf Bernotat erklärte, sein Unternehmen verfüge nun "über eine internationale Präsenz, wie sie derzeit kein anderes Energieunternehmen vorweisen kann".

Erste Pläne gescheitert

Eon hatte ursprünglich wesentlich stärker in Spanien wachsen wollen und war an der starken Position von Endesa auf dem südamerikanischen Markt interessiert. Eon hatte Anfang 2006 erstmals für Endesa geboten und das Angebot mehrmals auf 42,3 Milliarden Euro aufgestockt. Der deutsche Konzern musste sich aber von Anfang an gegen starken Widerstand der spanischen Regierung wehren.

Am Ende hatten dann Enel und Acciona in großem Maßstab Endesa-Aktien erworben und gemeinsam 46 Prozent der Firma gehalten. Sie hatten außerdem eine Offerte für das spanische Unternehmen angekündigt, die das Eon-Angebot übertroffen hätte. Eon gab das Rennen deshalb auf und einigte sich auf den Kompromiss-Deal. (mhz/AFP)

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