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Energiewende: Industrie sieht Standort Deutschland in Gefahr

Der Bundesverband der Deutschen Industrie verschärft die Tonlage in Bezug auf die Energiewende. Daran sei nicht alles schlecht - aber fast alles, wie aus seinem nun erneuerten "Energienavigator" hervorgeht.

Berlin - Natürlich. Die Industrie ist seit jeher eine besonders kritische Begleiterin der Energiewende. Bei ihrem Dachverband, dem BDI, hat man sich aber vorgenommen, sich nicht auf die Rolle des ewigen Nörglers zu beschränken. In diesem Sinne hatte man dort vor einem Jahr erstmals 42 feste Indikatoren definiert und diese fünf Hauptzielen der Energiewende zugeordnet: Klima- und Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit, Akzeptanz und Innovation. Jeder Indikator solle nach dem Ampelsystem von Grün bis Rot bewertet werden.

Am Mittwoch stellte BDI-Präsident Ulrich Grillo in Berlin die erste Neuauflage seines „Energiewende-Navigators“ vor. Demnach bewertet die Industrie einige Punkte heute anders als noch im Herbst 2012: Den Zustand der Versorgungssicherheit etwa; hier sprang die BDI-Ampel von Grün auf Gelb. Auch habe die Akzeptanz für das Generationenprojekt stark gelitten (heute Rot statt Gelb). Bei der Wirtschaftlichkeit steht die Ampel aus BDI-Sicht erwartungsgemäß weithin auf Rot, bei der Klimaverträglichkeit weiter auf Grün. Leichte Verbesserungen sieht er auf dem Feld der Innovationen.

Als besonders kritisch, also rot, bewertet der Verband aber die Höhe der Energiekosten für Unternehmen und Haushalte im EU-Vergleich. Hier geht es um Wettbewerbsfähigkeit. „Die Entwicklung der Energiewende hat sich in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt verschlechtert“, hielt Industriepräsident Grillo fest. „Die Zukunft des Industriestandortes Deutschland steht auf dem Spiel“, sagte er. kph

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