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Wirtschaft: Entwicklungshilfe: Regierung kooperiert mit Firmen

Ähnlich wie die Weltbank-Tochter IFC - International Finance Corporation -, die seit mehreren Jahrzehnten private Investitionen in Entwicklungsländern finanziert, um vor Ort eine Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft zu schaffen, setzt auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf gezielte Entwicklungspartnerschaften mit Privatfirmen. Auf diese Weise wird versucht, mehr Privatkapital für die Länder der Dritten und Vierten Welt zu mobilisieren und vor allem besser zu verteilen.

Ähnlich wie die Weltbank-Tochter IFC - International Finance Corporation -, die seit mehreren Jahrzehnten private Investitionen in Entwicklungsländern finanziert, um vor Ort eine Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft zu schaffen, setzt auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf gezielte Entwicklungspartnerschaften mit Privatfirmen. Auf diese Weise wird versucht, mehr Privatkapital für die Länder der Dritten und Vierten Welt zu mobilisieren und vor allem besser zu verteilen. Denn von den ausländischen Direktinvestitionen, die sich seit 1990 fast verzehnfacht haben und heute ein Vielfaches staatlicher Entwicklungsgelder ausmachen, profitieren nach Angaben des Ministeriums lediglich zehn Länder.

Seitdem das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Anfang 1999 ein eigenes Programm für private-öffentliche Partnerschaft (Public Private Partnership, kurz PPP genannt) aufgelegt hat, konnten 600 Vorschläge aus der Privatwirtschaft bearbeitet werden. Allein in diesem Jahr können die Mittel, die dafür vorgesehen werden, durch die Kooperation mit Privatunternehmern auf zwei Milliarden Mark verdoppelt werden.

Interessenten gibt es auch in Berlin. So hat sich die Berliner Wasser Holding verpflichtet, in Albanien die Betreiberverantwortung für die Wasserversorgung der Stadt Elbasan für die nächsten 30 Jahre zu übernehmen. Das Unternehmen leistet einen Eigenbeitrag von zehn Millionen Mark, während die Kreditanstalt für Wiederaufbau im Auftrag des BMZ 23,5 Millionen Mark hinzusteuert. Den Nutzen hat nicht nur das Unternehmen, mit seinem neuen Marktauftritt, sondern gleichermaßen die Entwicklungspolitik und die Menschen in Elbasan.

Auch der Otto-Versand hat es sich zur Geschäftspolitik gemacht, auf die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards durch seine Zulieferer zu achten. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit führt das Versandhaus in 60 chinesischen Zuliefererbetrieben entsprechende Schulungsmaßnahmen durch.

Ein weiteres Unternehmen, das sich die Kooperation mit staatlichen Stellen zu eigen macht, ist Kraft Jakobs Suchard. Es beteiligt sich an der Qualifizierung von Bauern in Vietnam. Dabei geht es um ökologischen Anbau und den Aufbau von Vertriebsgenossenschaften. Interesse des Unternehmens ist es, die Qualität des Kaffees zu verbessern. Für die Landwirte in Vietnam ergeben sich Möglichkeiten, die über den Bedarf der Geschäftsbeziehungen zu Kraft Jakobs Suchard hinausgehen.

Und die Pharmagruppe Oxo kämpft schließlich in Thailand gemeinsam mit der Deutschen Entwicklungsgesellschaft gegen die Folgen der Aids-Epidemie: Mit Hilfe einer neuen, in Thailand vor drei Jahren zugelassenen Technlogie kann der Stabilisierungsprozess des Immunsystems von Patienten beschleunigt und verbessert werden. Ganz formlos können sich Unternehmen über die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ), die Deutsche Entwicklungsgesellschaft (DEG) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) informieren und Projektanträge stellen. Die Bearbeitung erfolgt schnell; oftmals innerhalb eines Monats. In der Regel müssen die Projekte zu 50 Prozent privat finanziert werden.

mo

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