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Wirtschaft: Eon verkauft Stadtwerke Kommunales Konsortium bietet für Thüga

Düsseldorf - Eon steht vor dem Verkauf der Stadtwerke-Holding Thüga. Nach monatelangen Verhandlungen hat ein kommunales Konsortium ein rund drei Milliarden Euro schweres Gebot abgegeben, wie das „Handelsblatt“ aus Kreisen der beteiligten Unternehmen erfuhr.

Düsseldorf - Eon steht vor dem Verkauf der Stadtwerke-Holding Thüga. Nach monatelangen Verhandlungen hat ein kommunales Konsortium ein rund drei Milliarden Euro schweres Gebot abgegeben, wie das „Handelsblatt“ aus Kreisen der beteiligten Unternehmen erfuhr. Der Aufsichtsrat des Energiekonzerns wird auf einer zweitägigen Klausurtagung, die an diesem Montag beginnt, darüber beraten – und wahrscheinlich zustimmen. Eon selbst wollte dies nicht kommentieren. Die Thüga hält noch 36,85 Prozent an der Berliner Gasag, Europas größtem Gasversorger.

Die Transaktion würde den Energiemarkt nachhaltig verändern. Eon hat in der Thüga über 100 Minderheitsbeteiligungen an Kommunalversorgern gebündelt. Das Konsortium Integra, an dem die Frankfurter Mainova, die Stadtwerke Hannover und die Nürnberger N-ergie sowie eine Gruppe von rund 40 kleinen Stadtwerken um den Freiburger Regionalversorger Badenova beteiligt sind, wollen ein kommunales Netz aufbauen und sich als neue Kraft neben den Großkonzernen Eon, RWE, EnBW und Vattenfall etablieren. 2008 hatten die Unternehmen, an denen Thüga beteiligt ist, 16,4 Milliarden Euro umgesetzt.

Der scheidende Eon-Chef Wulf Bernotat misst der Thüga keinen strategischen Wert mehr bei. Die Zeiten, in denen der Energiekonzern den Minderheitsbeteiligungen problemlos Strom- und Gaslieferverträge verkaufen konnte, sind vorbei. Sie nutzen inzwischen den gestiegenen Wettbewerb.

Der zweite wichtige Tagesordnungspunkt der Aufsichtsratssitzung ist nur noch eine Formalie und wird vermutlich schon am Montag abgearbeitet. Der Aufsichtsrat wird den bisherigen Vizechef Johannes Teyssen zu Bernotats Nachfolger bestimmen. Pünktlich hierzu legten Management und Betriebsrat ihren Streit über das Sparprogramm „Perform to win“ bei. Am Wochenende einigten sie sich auf ein Eckpunktepapier, das bis Ende 2012 in den deutschen Standorten betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. juf (HB)

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