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Wirtschaft: Epcos überrascht mit Gewinn

Nach überraschend guten Ergebnissen im zweiten Quartal 2001/02 sieht die Münchner Epcos AG die Talsohle durchschritten. "Der Aufschwung hat begonnen," sagte Konzerchef Gerhard Pegam in München.

Nach überraschend guten Ergebnissen im zweiten Quartal 2001/02 sieht die Münchner Epcos AG die Talsohle durchschritten. "Der Aufschwung hat begonnen," sagte Konzerchef Gerhard Pegam in München. Zuversichtlich mache ihn das erstmalige Anziehen der Umsätze seit fünf rückläufigen Quartalen in Folge. Zwischen Januar und April legten die Erlöse verglichen mit dem Vorquartal um sieben Prozent auf 338 Millionen Euro zu. Die Auftragseingänge stiegen um gut ein Fünftel auf 332 Millionen Euro.

Analysten hatten mit leichten Verlusten gerechnet. Europas führender Hersteller von elektronischen Bauelementen überraschte daher mit schwarzen Zahlen im zweiten Quartal. Die im Dax notierte Aktie legte zunächst um rund drei Prozent auf knapp 46,5 Euro zu. Mit drei Millionen Euro Gewinn vor Steuern und Zinsen gegenüber sechs Millionen Euro im Vorquartal fiel das Ergebnis allerdings recht mager aus. Epcos erziele noch in keinem Segment befriedigende Profite, räumte Pegam ein. Andererseits habe der Zulieferer krisengeplagter Branchen wie den Handy- oder PC-Herstellern im zweiten Quartal leichte Gewinne erreicht, obwohl die Preise auch in diesem Jahr bisher deutlich gesunken seien. Das habe man aber durch Kostensenkungen aufgefangen.

Deshalb würden auch Arbeitsplätze aus Deutschland in Billiglohnländer abwandern, sagte Pegam. Insgesamt will die Siemens-Tochter 1000 Stellen nach Asien verlagern. Derzeit arbeiten weltweit 13 000 Menschen für Epcos, davon noch 3000 Frauen und Männer in Deutschland.

Im dritten und vierten Quartal soll nun die Nachfrage anziehen, schätzte Pegam. Vor allem aus Asien und von den Autokonzernen, die vermehrt elektronische Bauelemente für ihre Gefährte benötigen, kämen wieder spürbare Impulse. Vereinzelte Rückschläge seien aber nicht auszuschließen. Zudem lägen die Telekomkonzerne als Abnehmer mit ihren Festnetzen noch "auf der Intensivstation". Den verglichen mit der Vorjahresperiode im ersten Halbjahr 2001/02 gut 40-prozentigen Umsatzrückgang auf 656 Millionen Euro und den massiven Einbruch im Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 226 auf knapp neun Millionen Euro werde aber auch ein besseres zweites Halbjahr nicht mehr wettmachen. Bis Ende 2001/02 rechnet Pegam mit 20 bis 30 Prozent Umsatzschwund und einem Gewinn im mittleren zweistelligen Bereich nach 208 Millionen Euro im Vorjahr. Für 2003 erwartet er wieder deutliche Umsatz- und Ergebniszuwächse. Schon jetzt halte Epcos nach Zukäufen vor allem in Asien Ausschau, um die Branchenschwäche zu nutzen.

tmh

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