zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Ergebniseinbruch soll für die Allianz nur eine Episode sein

Nach einem starken Ergebniseinbruch als Folge der Terrorakte in den USA strebt die Münchner Allianz AG im laufenden Jahr wieder neue Gewinnrekorde an. "2002 wollen wir wieder an unsere alte Stärke anknüpfen", sagte Finanzchef Helmut Perlet zur laufenden Periode.

Nach einem starken Ergebniseinbruch als Folge der Terrorakte in den USA strebt die Münchner Allianz AG im laufenden Jahr wieder neue Gewinnrekorde an. "2002 wollen wir wieder an unsere alte Stärke anknüpfen", sagte Finanzchef Helmut Perlet zur laufenden Periode.

Er sei sehr optimistisch, weil Prämienerhöhungen durchgesetzt werden konnten, die Integration der Dresdner Bank greife und bei der privaten Altersvorsorge mit 323 000 verkauften "Riester-Produkten" schon 2001 erste Starterfolge gelungen seien. Damit habe die Allianz aus dem Stand heraus gut ein Fünftel Marktanteil bei "Riester-fähigen" Policen erobert, sagte Perlet.

Beim derzeit branchenweit schwächelnden Bankgeschäft der im Vorjahr von der Allianz übernommenen Dresdner Bank sei ab Mitte 2002 eine Ertragsverbesserung vorstellbar. Schon jetzt zahle sich der gemeinsame Vertrieb von Bank und Versicherer aus. Rund die Hälfte aller Verträge über fondsgebundene Lebensversicherungen würden momentan über die Dresdner-Schalter verkauft, sagte Perlet. Auch das Versicherungsgeschäft werde bis zur Jahresmitte noch die Folgen der aktuellen Konjunkturschwäche spüren. Dann sei eine deutliche Belebung zu erwarten.

Finanziell leiden mussten die Münchner schon im Vorjahr unter Zahlungen für Schäden aus den Terroranschlägen in den USA. Diese Belastungen summierten sich auf 1,5 Milliarden Euro. Dadurch ging der Jahresüberschuss von 2,5 auf 1,7 Milliarden Euro zurück. Ursprünglich war ein Anstieg auf 2,77 Milliarden Euro erwartet worden. Der 2001 unter Einfluss der terrorbedingten Sonderlasten erreichte Gewinn liegt ziemlich genau auf Höhe von Analystenschätzungen. Die im Dax notierte Aktie des Konzerns legte nach Bekanntgabe der vorläufigen Jahreszahlen zeitweise um rund fünf Prozent auf gut 247 Euro zu.

Das ist auf den Ausblick für das laufende Jahr zurückzuführen. Denn 2002 soll der Jahresüberschuss auf insgesamt gut über drei Milliarden Euro klettern, teilte der Allfinanzkonzern nach einer Aufsichtsratssitzung in München mit. Die Beitragseinnahmen sollen dabei um über vier Prozent auf 77,5 Milliarden Euro steigen. Schon im Vorjahr waren die Umsätze mit Versicherungen über Plan um gut acht Prozent auf 74,2 Milliarden Euro gewachsen. Die Allianz profitierte dabei auch von Prämienerhöhungen, die nach den Terroranschlägen vom elften September industrielle Großkunden getroffen haben.

Folglich wuchsen im Bereich Schaden- und Unfallversicherung, in dem diese Kundengruppe stark vertreten ist, 2001 die Beitragseinnahmen um knapp neun Prozent auf fast 41 Milliarden Euro. "Es ist uns gelungen in wichtigen Märkten risikogerechte Preise durchzusetzen," sagte Perlet. Um gut sieben Prozent auf über 33 Milliarden Euro stiegen 2001 die Umsätze mit Lebens- und Krankenversicherungen. Angesichts der Börsenflaute seien anlageorientierte Produkte nur noch "gebremst" verkauft worden, hieß es dazu.

In der Sparte Vermögensverwaltung ist die Summe der verwalteten Gelder 2001 von 713 Milliarden auf 1,2 Billionen Euro gestiegen. Das geht auf die erstmalige Konsolidierung der Dresdner etwa ab Mitte des Vorjahres zurück. Die seitdem konsolidierten Nettoerträge aus dem Bankgeschäft bezifferte die Allianz auf 4,8 Milliarden Euro. Die Aktionäre müssen unterdessen nicht unter dem Gewinneinbruch des Vorjahres leiden. Ihnen wird eine unveränderte Dividende von 1,5 Euro je Aktie angeboten. Ein spezielles Angebot erhalten zudem Anteilseigner der Allianz-Töchter Dresdner Bank, Hermes und Vereinte Versicherungen. An allen drei Gesellschaften hält die Allianz über 95 Prozent, was es seit kurzem erlaubt, Minderheitsaktionäre auszubezahlen und aus dem Unternehmen zu drängen. Einen solchen Schritt planen die Münchner 2002 in allen drei Fällen. Derzeit seien Bewertungsgutachten in Arbeit, auf deren Basis bei den Hauptversammlungen der drei Unternehmen den jeweiligen Aktionären ein Abfindungsangebot unterbreitet wird. Die Allianz will dadurch Kosten sparen.

tmh

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false