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Wirtschaft: Erneut Streiks bei der Telekom

Berlin - Die Gewerkschaft Verdi hat für den heutigen Donnerstag in Berlin und Brandenburg erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Verdi will damit der Forderung nach einem Auslagerungsschutz für die mehr als 50 000 Mitarbeiter Nachdruck verleihen, die die Telekom in neue Service-Gesellschaften ausgliedern will.

Berlin - Die Gewerkschaft Verdi hat für den heutigen Donnerstag in Berlin und Brandenburg erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Verdi will damit der Forderung nach einem Auslagerungsschutz für die mehr als 50 000 Mitarbeiter Nachdruck verleihen, die die Telekom in neue Service-Gesellschaften ausgliedern will.

Derweil setzten Telekom und Verdi ihre Verhandlungen fort. Die Telekom machte klar, dass die neuen Service-Gesellschaften auch ohne eine Vereinbarung mit Verdi zum 1. Juli gegründet werden. Bis Redaktionsschluss gab es keine Annäherung. Am Mittwochmorgen hatte Telekom-Vorstand Karl-Gerhard Eick noch Neueinstellungen in Aussicht gestellt, wenn es gelänge, in der Servicesparte eine 38-Stunden-Woche und geringere Gehälter durchzusetzen. Dann könne man „aus dem Stand heraus einige tausend Arbeitsplätze schaffen“.

Die Telekom will in den neuen Service-Gesellschaften die Löhne um zwölf Prozent kürzen, zugleich soll die Wochenarbeitszeit von 34 auf 38 Stunden steigen. Im Gegenzug bietet der Konzern einen Kündigungsschutz bis 2010. Verdi zufolge kann das Angebot Gehaltseinbußen von bis zu 47 Prozent bedeuten.

Verdi zufolge sind von der Auslagerung in Berlin 4348 Telekom-Mitarbeiter betroffen, in der gesamten Region 5221. Zuvor hatte die Gewerkschaft von 6000 Betroffenen gesprochen. Es sei jedoch sehr schwierig, die genauen Zahlen zu ermitteln, unter anderem wegen der Umorganisationen seit der Telekom-Privatisierung. „Es gibt nicht mehr genug Menschen, die die Arbeit erledigen können“, sagte Verdi-Fachbereichsleiter Mike Döding. So sei etwa die Zahl der unbeantworteten Kundenbeschwerden in der Berliner Niederlassung von 70 000 im März auf 95 000 im April angewachsen. vis

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