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Wirtschaft: EU fordert jedoch Rückzug aus Österreich

Mannesmann darf nach einer Entscheidung der EU-Kommission den britischen Mobilfunkbetreiber Orange plc übernehmen. Der Düsseldorfer Konzern muss sich allerdings aus dem österreichischen Markt zurückziehen, teilte die Kommission am Dienstag in Brüssel nach einer einmonatigen Standardprüfung mit.

Mannesmann darf nach einer Entscheidung der EU-Kommission den britischen Mobilfunkbetreiber Orange plc übernehmen. Der Düsseldorfer Konzern muss sich allerdings aus dem österreichischen Markt zurückziehen, teilte die Kommission am Dienstag in Brüssel nach einer einmonatigen Standardprüfung mit.

Die Mannesmann AG ist in Deutschland in den Bereichen Maschinenbau und Telekommunikation tätig. Sie hält Anteile am französischen Telekom-Unternehmen Cegetel/SFR, der spanischen Cersa und dem österreichischen tele.ring. Der britische Telekommunikationsanbieter Orange hält Anteile an Connect Austria, der belgischen KPN Orange und dem Schweizer Orange Communications. Ohne den Verkauf von Connect Austria wäre Mannesmann/Orange an zwei der vier Mobilfunkbetreiber in Österreich beteiligt und erhielte dadurch eine marktbeherrschende Stellung. In Deutschland, Frankreich oder Großbritannien führe die Übernahme hingegen nicht zu einer marktbeherrschenden Stellung.

Für die Übernahme von Orange hatte der Mannesmann-Konzern mehr als 60 Milliarden Mark bezahlt. Der Erwerb der Orange plc hängt mit der Übernahmeschlacht um Mannesmann zusammen. Der weltgrößte Mobilfunkbetreiber Vodafone Airtouch wollte nach früheren eigenen Angaben nicht abwarten, bis Mannesmann mit Orange ein komplettes Konkurrenzsystem aufgebaut habe. An diesem Donnerstag will Vodafone sein Umtauschangebot für Mannesmann-Aktionäre offiziell veröffentlichen; dazu wird Vorstandsvorsitzender Chris Gent in Düsseldorf erwartet.

Der Kurs der Mannesmann-Aktie war am Montag nach Veröffentlichung des Vodafone-Zeitplans zwischenzeitlich auf 240 Euro (469,40 Mark) gesprungen und damit auf seinen bislang höchsten Stand. Am Abend schloss der Kurs im elektronischen Xetra-System indes bei 235 Euro und damit einen Euro niedriger als am Freitag der vergangenen Woche.

Allerdings erklärte Mannesmann dann am Montagabend, es lehne Zeitplan und Bedingungen des feindlichen Übernahmeangebots ab. Das Unternehmen "bedauerte" dabei, "dass Vodafone unverändert den eingeschlagenen feindlichen Kurs beibehält". Zu keinem Zeitpunkt habe der britische Konkurrent "den Ansatz einer freundlichen Übernahme mit einem für die Mannesmann-Aktionäre akzeptablen Angebot gewählt", bemängelte das Düsseldorfer Unternehmen. "Zentrale Aspekte" machen das von Vodafone angekündigte Angebot für die Mannesmann-Aktionäre nach wie vor unattraktiv. Mannesmann-Chef Klaus Esser wehrt sich seit Wochen mit einer groß angelegten Kampagne gegen die Offerte des Wettbewerbers.

Der Kurs der Mannesmann-Aktie gab darauf hin am Dienstag zunächst nach. Das Papier eröffnete mit 233,20 Euro im Xetra-Handel, konnte sich dann leicht auf 234 Euro verbessern. Zur Kasse wurde die Mannesmann-Aktie zwar mit 237 Euro notiert. Dies waren aber zwei Euro weniger als zur Kasse am Montag.

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