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EU-Vergleich: Deutschland beim Handel Spitze, bei der Bildung hinten dran

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland beim Handel an der Spitze, bei der Bildung aber weit hinten. Sowohl bei den Ausgaben des Staates als auch bei der Zahl der Abiturienten findet sich die Bundesrepublik im hinteren Drittel.

Wiesbaden - Die Bundesrepublik ist die mit Abstand größte Handelsnation der 25 Länder der EU und bei Patenten ebenso wie bei technischen Studiengängen vorn, meldete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Weit abgeschlagen ist Deutschland dagegen bei den Ausgaben des Staates für Bildung und bei der Zahl der Abiturienten und Fachabiturienten.

Zu Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 hat das Statistische Bundesamt in Wiesbaden die wirtschaftliche und soziale Position Deutschlands verglichen. Dabei kommen die Statistiker zu dem Ergebnis, dass die Bundesrepublik in vielen Bereichen im EU-Vergleich eine Spitzenposition einnimmt, sich bei anderen Kriterien aber nur im Mittelfeld oder im Schlussdrittel befindet.

Bei der Inflationsrate landet Deutschland mit einer geringen Teuerung von 1,9 Prozent 2005 und 1,7 Prozent 2006 an der europäischen Spitze. Bei den Hochschulabsolventen in Mathematik, Naturwissenschaft und Technik liegt die Bundesrepublik mit einem Anteil von 27 Prozent aller Hochschulabsolventen in der EU-Spitzengruppe. Führend sei Deutschland auch bei den Patenten im Hochtechnologiebereich und den Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE).

Mit Ausgaben für Bildung auf dem drittletzten Platz

Ganz hinten landet Deutschland bei den Ausgaben des Staates für Bildung. Mit einem Anteil von vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts ist Deutschland laut Statistik Drittletzter in Europa. Schlecht sieht es auch bei Abiturienten, Fachabiturienten und Absolventen von Berufsfachschulen aus. Nur 71 Prozent der 20- bis 24-Jährigen haben einen Sekundarstufe-II-Abschluss - in der gesamten EU sind es 77 Prozent. Das reicht für Deutschland nur für Platz 22. Deutlich höher ist der Anteil in den osteuropäischen Ländern Slowakei, Slowenien, der Tschechischen Republik und Polen, wo 90 Prozent über einen derartigen Abschluss verfügen.

Im Mittelfeld landet Deutschland bei der Geburtenrate mit 1,37 Kindern je Frau (2004). Auch bei der Erwerbstätigkeit älterer Menschen liegt Deutschland unter dem EU-Durchschnitt, da lediglich 45 Prozent aller 55- bis 64-Jährigen hierzulande arbeiten gehen. Beim Wirtschaftswachstum hat Deutschland 2006 wieder aufgeholt und sich mit plus 2,5 Prozent vom Schlusslicht zum Mittelfeld vorgearbeitet. Bei den erneuerbaren Energien wie Wasser- und Windkraft, Solarenergie und Biomasse landet Deutschland mit zehn Prozent Anteil am gesamten Stromverbrauch unter dem EU-Schnitt. (tso/dpa)

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