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Wirtschaft: Europäische Zentralbank: Keine Signale für Zinssenkung

Die Aussichten für das Wachstum der Euro-Zone in diesem Jahr sind nach Ansicht der Europäischen Zentralbank (EZB) zunehmend unklar. "Es besteht erhöhte Unsicherheit", schreibt sie in ihrem jüngsten Monatsbericht.

Die Aussichten für das Wachstum der Euro-Zone in diesem Jahr sind nach Ansicht der Europäischen Zentralbank (EZB) zunehmend unklar. "Es besteht erhöhte Unsicherheit", schreibt sie in ihrem jüngsten Monatsbericht. Gleichzeitig gibt sie keine Signale auf eine Zinssenkung möglicherweise schon Ende August. "Die derzeitigen EZB-Leitzinssätze werden als angemessen betrachtet, um die Preisstabilität im Euro-Währungsgebiet auf mittlere Sicht zu gewährleisten", heißt es.

Die erhöhte Unsicherheit mit Blick auf das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte begründet die EZB mit der schwächeren Wirtschaftsentwicklung in anderen Regionen der Welt und möglichen Abschwächungen bei der Inlandsnachfrage. Der zu erwartende Rückgang des Preisanstiegs bis zum Jahresende und insbesondere 2002 wird nach Ansicht der Notenbanker allerdings zu einer Belebung des privaten Verbrauchs in Euroland beitragen. Auch weitere Steuersenkungen und günstigere Finanzierungsbedingungen dürften sich positiv auswirken.

Mit dem Blick auf die jüngste Preisentwicklung fühlen sich die Volkswirte der EZB in ihrer schon vor Monaten geäußerten Einschätzung bestätigt. Die Preissteigerung sei zwar nach wie vor hoch, doch es zeige sich, dass der vergangene Anstieg der Teuerung größtenteils auf vorübergehende und allmählich nachlassende Faktoren zurück zu führen sei. Damit verweist die EZB auf die wieder niedrigeren Energie- und Nahrungsmittelpreise. Sollte es keine neuen Preisschocks geben, werde sich der Preisanstieg weiter verlangsamen, heißt es im Monatsbericht. Angesichts der Konjunkturlage und der bisherigen Lohnentwicklung nimmt die EZB an, dass weiterhin Lohnzurückhaltung geübt wird. Dies ist nach Ansicht der EZB auch nötig, um die Konjunktur wieder in Fahrt zu bringen, das Wachstum zu stützen und die Beschäftigung zu fördern. Die Regierungen in Euroland fordert die EZB einmal mehr zu einer am Stabilitäts- und Wachstumspakt ausgerichteten Finanzpolitik und zu Strukturreformen auf.

ro

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