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Wirtschaft: Eurowings startet neuen Billigflieger

Unter dem Namen „Germanwings“ sollen ab Oktober Ziele in Europa und der Türkei angeflogen werden / Preise ab 20 Euro

Berlin (fw). Der Wettbewerb unter den Billigfliegern verschärft sich in Deutschland. Am 27. Oktober startet nach der Deutschen BA (DBA) auch Eurowings mit einem neuen Konzept zu aggressiv niedrigen Preisen. Unter dem n „Germanwings“ sollen zehn bis 20 Ziele in Europa und der Türkei vom Flughafen Köln/Bonn aus angesteuert werden, gab Eurowings am Mittwoch bekannt. Die Tickets sollen ab 20 Euro inklusive Gebühren kosten, erfuhr das „Handelsblatt“. Über ihre 24,9-prozentige Beteiligung an Germanwings steigt auch die Lufthansa in das Billigfluggeschäft ein. Sie kann die Beteiligung bis 2004 auf 49 Prozent aufzustocken. Am Mittwoch hat auch die britische Easyjet eine Option zur Übernahme von der Deutschen BA (DBA) unterschrieben.

Der Markt für preisgünstige Flüge ist momentan in großer Bewegung: Erst im April war die DBA zu einem Billigflieger umgebaut worden. Easyjet hatte vor einigen Wochen die britische Billigfluggesellschaft go übernommen und ist so zum größten Billigflieger Europas aufgestiegen. Die TUI plant ebenfalls, Flüge zu Niedrigstpreisen anzubieten. Als mögliche Ziele gelten Rom, Madrid, Barcelona, Mailand und Paris. Und die Discount-Airline Virgin Express will demnächst ebenfalls von Köln/Bonn aus abheben. Experten schätzen, dass die Billigflieger in Europa bis zum Jahr 2010 einen Marktanteil von 25 Prozent erreichen könnten.

Den Preisvorteil erzielen die Billigflieger dadurch, dass sie Tickets über das Internet verkaufen, billige Flughäfen anfliegen, mehr Sitzplätze im Flugzeug schaffen und kostspielige Extras wie Gratis-Essen und Airmiles abschaffen. Vorreiter dieses Geschäftskonzeptes in Europa war die irische Ryanair, die zu den profitabelsten Airlines aufgestiegen ist.

Zu den Zielen, die Germanwings anfliegen will, gehören London, Paris, Mailand, Rom, Zürich, Madrid, Barcelona, Manchester, Malaga, Nizza, Thessaloniki, Istanbul und Ankara. Manche Ziele würden mehrmals täglich, manche aber auch nur dreimal pro Woche angeflogen werden, hieß es. Fünf Flugzeuge des Typs Airbus A 319 sollen die Strecken vorerst bedienen. Sie stammen alle aus dem Chartergeschäft, dass Eurowings jetzt völlig aufgibt. „Wir hatten Stornierunsgquoten von über 20 Prozent“, sagte Eurowings-Sprecher Matthias Burkard. Das habe sich nicht mehr gelohnt.

Experten zweifeln an dem Konzept von Germanwings. „Der Flughafen Köln/Bonn ist sehr teuer für einen Billigflieger“, sagte Dieter Schneiderbauer, Airline-Experte bei der Unternehmensberatung Mercer. Zudem seien die Flugzeuge zu klein. Schneiderbauer ist skeptisch, ob die nötigen Einsparungen damit erreicht werden können, dass Einstiegszeiten verkürzt, Tickets nur via Internet und Telefon verkauft werden und weniger Service geboten wird.

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