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Wirtschaft: Evonik wehrt sich gegen die Zerschlagung

Konzern weist Spekulationen zurück

Essen - Der von der Wirtschaftskrise gebeutelte Mischkonzern Evonik hat Spekulationen über eine geplante Zerschlagung zurückgewiesen. Angaben des Nachrichtenmagazins „Spiegel“, wonach Stiftungsvorstand Wilhelm Bonse-Geuking eine Zerschlagung ins Gespräch gebracht habe, wurden von einem Sprecher der Stiftung in Essen am Sonntag dementiert. „Das Gegenteil ist richtig: der Vorstandsvorsitzende der RAG-Stiftung hat sich zur Fortentwicklung des Evonik-Konzerns bekannt.“ Das stehe auch in einem Protokoll, das der „Spiegel“ in anderem Zusammenhang verwendet habe. Im ersten Halbjahr war der Konzerngewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 92 Prozent auf 43 Millionen Euro eingebrochen.

Bonse-Geuking plädiere für eine Prüfung, „wie der Konzern trotz der widrigen Rahmenbedingungen in den entscheidenden Geschäften seine Wettbewerbsposition stärken sowie die Kapitalmarktfähigkeit mittelfristig erreichen kann“, berichtete der Sprecher. „Der Evonik-Vorstand will seine Vorstellungen bis November/Dezember vorlegen.“

Der „Spiegel“ berichtet, dass die Bundesregierung Erlöse aus einem möglichen Verkauf von Evonik-Tochterfirmen nicht an das Essener Mutterunternehmen ausschütten will. Demzufolge sollen die erhofften Milliardenerlöse aus Veräußerungen der Immobiliensparte oder der Stromtochter Steag stattdessen direkt in die von Bund und Ländern kontrollierte RAG-Stiftung fließen. Dies gehe aus dem geheimen Protokoll einer Sitzung des RAG-Kuratoriums vom Juni hervor. Darin hätten sich Vertreter des Bundes und des saarländischen Wirtschaftsministeriums für einen solchen Schritt ausgesprochen. Die RAG-Stiftung, die 75 Prozent der Anteile an Evonik hält, hat den Auftrag, die in Zusammenhang mit dem Auslaufen des deutschen Steinkohlebergbaus anfallenden Lasten zu finanzieren. dpa

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