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Wirtschaft: Ex-Chef Schumacher klagt gegen Infineon

Manager beansprucht restliche Millionenbezüge

Berlin - Ex-Infineon-Chef Ulrich Schumacher hat seine Drohung wahr gemacht und verklagt seinen ehemaligen Arbeitgeber auf Zahlung noch ausstehender Bezüge. Eine Sprecherin des Landgerichts München bestätigte dem Tagesspiegel am Dienstag den Eingang einer entsprechenden Klage Schumachers. Bei Infineon war eine Klage nicht bekannt. „Bei uns liegt nichts vor“, sagte eine Sprecherin. Infineon hatte sich vor gut anderthalb Jahren von Schumacher getrennt.

Der Münchner Chipkonzern hatte die Raten-Zahlungen an Schumacher – die Rede ist von einem Gesamtbetrag von fünf Millionen Euro – auf Eis gelegt, nachdem die Staatsanwaltschaft erklärt hatte, sie führe im Schmiergeldskandal bei Infineon inzwischen auch Schumacher als Beschuldigten. Der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld, betonte am Dienstag allerdings, gegen Schumacher liege lediglich ein Anfangsverdacht vor. „Wir sind weit davon entfernt, einen hinreichenden Tatverdacht zu haben, der zu einem Gerichtsverfahren führen könnte“, sagte Schmidt-Sommerfeld dem Tagesspiegel. Die Ermittlungen gegen Schumacher stützten sich auf Aussagen eines anderen Beschuldigten.

Im Mittelpunkt der Schmiergeld-Affäre steht das frühere Infineon-Vorstandsmitglied Andreas von Zitzewitz. Er soll von der Schweizer PR-Firma BF Consulting zwischen 2002 und 2004 für die Vermittlung von Motorsport-Sponsoringverträgen 259 000 Euro Schmiergeld erhalten haben. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob auch Schumacher Geldzahlungen erhalten hat. Er selbst bestreitet dies.

Die Ermittlungen stocken, weil der in der Schweiz inhaftierte BF-Consulting- Chef Udo Schneider eine Auslieferung ablehnt. „Es ist zurzeit unmöglich, eine Aussage von Herrn Schneider zu bekommen“, sagte Schmidt-Sommerfeld. mot

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