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Wirtschaft: Experten für automatische Betriebsrente Institut: Nur wer widerspricht, ist raus

Berlin – Um die finanzielle Absicherung im Alter zu verbessern, haben Experten eine automatische betriebliche Vorsorge vorgeschlagen. Dabei soll jeder Arbeitnehmer grundsätzlich an der so genannten Entgeltumwandlung teilnehmen, erklärte das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) am Donnerstag in Berlin.

Berlin – Um die finanzielle Absicherung im Alter zu verbessern, haben Experten eine automatische betriebliche Vorsorge vorgeschlagen. Dabei soll jeder Arbeitnehmer grundsätzlich an der so genannten Entgeltumwandlung teilnehmen, erklärte das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) am Donnerstag in Berlin. Anders als bei der RiesterPflichtrente, die jetzt wieder im Gespräch ist, sollen die Beschäftigten jedoch die Möglichkeit haben, der betrieblichen Vorsorge zu widersprechen und sich so der Betriebsrente zu entziehen („opting out“), meint das von der Deutschen Bank finanzierte Institut. Bei der Entgeltumwandlung wird ein Teil des Gehalts nicht ausgezahlt, sondern in eine vom Betrieb organisierte Altersvorsorge gesteckt. Die Einzahlungen sind steuerfrei, bis 2008 auch sozialversicherungsfrei. Nach Meinung des DIA sollten die Einzahlungen auch über 2008 hinaus sozialabgabenfrei bleiben. Das ist auch Gegenstand der laufenden Koalitionsverhandlungen.

Nach Meinung des DIA reicht die private und betriebliche Altersvorsorge nicht aus. Von den 30 Millionen Berechtigten hätten bisher erst 4,5 Millionen einen staatlich geförderten Riester-Vertrag abgeschlossen. Viel mehr dürften es auch nicht mehr werden, warnte Johannes Leinert, der für das DIA die Studie zum Opting-Out-Modell erstellt hat: „Das Potenzial ist erschöpft.“ Auch die betriebliche Altersvorsorge weise Lücken auf. Frauen, Teilzeitbeschäftigte und Ostdeutsche seien nach wie vor unterrepräsentiert. Mit dem Opting-Out-Modell könne man diesem Missstand begegnen, meint das DIA. Das zeige das Beispiel USA. Seitdem es dort das Opting-Out-Modell gebe, sei nicht nur die Zahl der Teilnehmer insgesamt gestiegen, auffällig sei auch, dass deutlich mehr Frauen und Angehörige ethnischer Minderheiten mitmachten. hej

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