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Wirtschaft: Fähre Caputh

PREIS DER WOCHE Von Tino Andresen Wer als Fußgänger oder Beifahrer vom Festland auf die Insel Caputh-Geltow im Märkischen Land nahe Potsdam übersetzen will, muss seit der Euro-Bargeldeinführung fast doppelt so viel zahlen wie davor: 50 Cent statt 50 Pfennig pro Strecke. Dafür darf er nun ohne Aufpreis ein Fahrrad mitnehmen.

PREIS DER WOCHE

Von Tino Andresen

Wer als Fußgänger oder Beifahrer vom Festland auf die Insel Caputh-Geltow im Märkischen Land nahe Potsdam übersetzen will, muss seit der Euro-Bargeldeinführung fast doppelt so viel zahlen wie davor: 50 Cent statt 50 Pfennig pro Strecke. Dafür darf er nun ohne Aufpreis ein Fahrrad mitnehmen. Karsten Grunow – gemeinsam mit seiner Mutter Inhaber der Fähre Caputh – versichert aber, er habe alle anderen DM-Preise im Zuge der Euro-Umstellung durch zwei geteilt, sie sind also leicht gesunken. Für den Transport eines Pkws und des Fahrers berechnet er zwei Euro, ein Motorradfahrer mit seinem Gefährt bezahlt einen Euro.

Der Fährmann beteuert, es sei die erste Preiserhöhung des Fußgänger-Tickets seit zwölf Jahren. Die Karten hat er schon im vergangenen Jahr drucken lassen, weil sie ihm ausgegangen waren; deshalb die Auszeichnung in Euro und DM. Den Preisanstieg begründet er mit deutlich gestiegenen Betriebskosten, und: „Die Fähre fährt auch für einen Fußgänger.“ Die aktuelle Marke bleibe mindestens vier Jahre bestehen; all seine Tickets seien zudem zeitlich unbegrenzt gültig. Wer also noch alte Tickets hat, kann die Fahrt auf dem Schwielowsee noch mehr genießen – der Dichter Theodor Fontane hat diese Bootsfahrt im Sommer 1869, 16 Jahre nach Inbetriebnahme der Fähre Caputh, gemacht und schreibt: „Bald wurden wir still. Wir waren jetzt in der Mitte des Sees, die Sonne stand hinter einem Gewölk, so dass alles Glitzern und Blenden aufhörte, und nach links hin lag jetzt in Meilentiefe der See.“

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