zum Hauptinhalt

Fahrpreiserhöhungen: Bahnfahren bald 2,8 Prozent teurer

Um hohe Energiekosten auszugleichen, erhöht die Deutsche Bahn erneut die Preise: 2,8 Prozent müssen Bahnfahrer bald mehr für ihre Fahrkarte bezahlen. Dabei konnte Bahnchef Grube im vergangenen Jahr eigentlich gar nichts am Betriebsergebnis auszusetzen haben.

Bahnfahren wird ab Dezember erneut teurer. Die Deutsche Bahn erhöht die Preise im Fern- und Regionalverkehr um durchschnittlich 2,8 Prozent, wie der Konzern am Dienstag in Berlin bekannt gab. Auch die Bahncard werde zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember um 2,4 Prozent teurer. Reservierungen kosten weiter vier Euro pro Platz. Die Sparpreise ab 29 Euro im Fernverkehr bleiben ebenfalls.

Unberührt von den Erhöhungen des Unternehmens sind die Tarife der Verkehrsverbünde, die diese eigenständig festlegen. Die Bahn begründete die Verteuerung wie in den vergangenen Jahren mit gestiegenen Energiekosten.

Diese hat die Bahn zumindest zuletzt gut verkraftet: Im ersten Halbjahr 2012 verzeichnete der Konzern einen Passagierrekord sowie einen Gewinnsprung im Fernverkehr. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 verdreifachte sich das Betriebsergebnis von IC und ICE und übertraf damit sogar bereits das Gesamtjahr 2011 deutlich.

Als Grund nannte die Bahn hier unter anderem “Preismaßnahmen“. 2011 hatte der Konzern die Tarife im Fernverkehr um knapp vier Prozent nach oben geschraubt. Geholfen haben dürften dem Unternehmen die deutlich gestiegenen Spritpreise, die mehr Autofahrer zum Umstieg in die Bahn bewegten.

Die angekündigten Preiserhöhungen der Deutschen Bahn stoßen auf Kritik der Grünen. „Ich halte die Preiserhöhungen nicht für gerechtfertigt", sagte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter (Grüne), dem Tagesspiegel. Der Anstieg liege deutlich über der Inflationsrate und auch über den durchschnittlichen Kostensteigerungen. „Letztlich kann man dies nur mit einem echten Mehrwert begründen, den kann ich aber nicht erkennen", sagte Hofreiter. Die Bahn habe immer noch erhebliche Qualitätsprobleme, zum Beispiel bei der Pünktlichkeit. (Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false