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Falsche Abrechnungen: McZahn-Manager sollen betrogen haben

Mit billigem Zahnersatz aus China lockt McZahn deutsche Kassenpatienten. Wer sich das Gebiss beim Willicher Unternehmen machen lässt, muss nicht zuzahlen - so das Versprechen. Teuer könnte es nun für den Discount-Dentisten selbst werden.

Die Billig-Zahnarztkette McZahn steht unter Betrugsverdacht. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt gegen die Firma wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug und Urkundenfälschung, wie Staatsanwalt Ralf Meyer sagte. McZahn soll demnach Zahnersatz aus China bei den Krankenkassen zu hoch abgerechnet haben. Dafür habe die Zahnarztkette mutmaßlich sogenannte Konformitätserklärungen gefälscht. Sie weisen nach, dass Zahnersatz aus dem Ausland deutschen Standards entspricht, womit er nach deutschen Gebühren abgerechnet werden kann.

Konkret haben die Ermittler drei Vorstandsmitglieder der Kette im Alter von 40 bis 56 Jahren im Visier. Bei einer Durchsuchung seien Akten sichergestellt worden. McZahn wies die Vorwürfe zurück und belastet Ex-Vorstandschef Werner Brandenbusch. Die Vorwürfe gehen nach Angaben der Staatsanwaltschaft bis September 2007 zurück. Seitdem sei ein Schaden von etwa 800.000 Euro entstanden, sagte Meyer. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, drohen den Verantwortlichen nach Angaben der Behörde Geld- oder Haftstrafen.

Wegen "unüberbrückbarer" Differenzen vom Chef getrennt

McZahn betreibt in Deutschland bislang acht Zahnarztpraxen, drei weitere sind derzeit nach Unternehmensangaben geplant. Das Unternehmen wirbt damit, Zahnersatz für Kassenpatienten ohne Zuzahlung anzubieten. Das Willicher Unternehmen will nach eigenen Angaben mit der Staatsanwaltschaft kooperieren. Es verwies darauf, dass der Zahnersatz bis Ende Juni über die Importgesellschaft Silverline Dental eingeführt wurde. Deren Alleingesellschafter sei Werner Brandenbusch, der bis zum 25. Juni auch Vorstand bei McZahn gewesen sei. Wegen "unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten" sei er aus dem Unternehmen ausgeschieden.

McZahn bestätigte, dass Brandenbuschs Firma "sogenannte Konformitätserklärungen für aus China eingeführten Zahnersatz zeitweise formal nicht ordnungsgemäß ausgestellt" habe. Die Qualität des Zahnersatzes sei davon nicht betroffen gewesen. (sf/AFP/dpa)

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