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Urlauber besichtigen die Akropolis in Athen.

© dpa

Ferien in Griechenland: Was die Krise in Griechenland für Urlauber bedeutet

Griechenland gehört zu den beliebtesten Ferienzielen der Deutschen. Was es mit Blick auf die Krise für Urlauber zu beachten gilt, lesen Sie hier.

Wie es in Griechenland in den kommenden Tagen und Wochen weitergeht, ist offen. So schlimm die Folgen eines etwaigen Staatsbankrotts oder eines Austritts des Landes aus der Eurozone für die Griechen sein könnten - für Urlauber hätte ein Grexit nur geringe Auswirkungen. Ein Überblick

Wir wirkt sich die Krise bisher auf Touristen aus?

Eigentlich gar nicht. Reiseveranstaltern zufolge gibt es bisher keinerlei Beeinträchtigungen. "Es gibt keine Leistungseinschränkungen", betonte eine Sprecherin des Deutschen Reiseverbands (DRV) am Montag. Einzige Ausnahme: Bei der Bargeldversorgung können allmählich Schwierigkeiten auftauchen. Zwar gilt das von der griechischen Regierung eingeführte Abhebelimit von 60 Euro pro Tag nur für Griechen, aber angesichts der Schließung aller Banken kann es nach Angaben des Auswärtigem Amts unter Umständen zu Wartezeiten an Automaten kommen oder diese bleiben irgendwann leer.

Wie abhängig sind Touristen von Bargeld?

Selbst bei einer anhaltenden Bargeldknappheit blieben die Auswirkungen auf die meisten Griechenland-Urlauber aber wohl vergleichsweise überschaubar, da es sich um Pauschaltouristen handelt. Sie haben den allergrößten Teil ihrer Reise schon bezahlt, außerdem können sie ja Bargeld mitbringen. "Die touristischen Leistungen wie Flüge, Hotelübernachtungen oder Bustransfers sind eingekauft und vertraglich fixiert", beruhigte der Veranstalter Tui am Wochenende. "Alle veröffentlichten Preise behalten ihre Gültigkeit. Gäste, die All-Inclusive gebucht haben, sind ohnehin rundum versorgt."

Können besorgte Urlauber das Bargeld-Problem abmildern?

Ja. In diesem Punkt raten Reiseverband, Auswärtiges Amt und deutscher Bankenverband einhellig dazu, die eigenen Zahlungsmöglichkeiten zu verbreitern: Neben Bargeld sollten Touristen immer auch Kreditkarte und EC-Karte mitnehmen. Vor allem die Kreditkarte kann bei Bedarf benutzt werden, um Mietwagen- oder Hotelrechnungen vollkommen bargeldlos zu begleichen. Das Auswärtige Amt empfiehlt zudem, ausreichend Bargeld mitzunehmen. Viele Reiseausgaben lassen sich vorab zumindest grob kalkulieren. Urlauber können sich also entsprechend rüsten - und angesichts der aktuellen Lage im Zweifel vielleicht zur Sicherheit noch ein paar Scheine mehr mitnehmen. Der Bankenverband rät zu alltagstauglichen Stückelungen in Höhe von fünf, zehn, 20 oder höchstens 50 Euro. Der Großteil sollte sicher im Hotelsafe verwahrt werden. Nur kleinere Summen sollten tagsüber mitgeführt werden.

Werden Touristen noch freundlich empfangen?

Ja, betonen die Veranstalter. Griechenland sei für seine "herzliche Gastfreundschaft bekannt", heißt es beim DRV. Deutschland ist für griechische Hoteliers der wichtigste Markt - sie brauchen die Urlauber und tun alles für deren Wohlbefinden. Trotz vereinzelter gegen Deutschland gerichteter politischer Kampagnen brauchen sich deutsche Urlauber keine Sorgen machen.

Wie ist es mit Kundgebungen und Streiks?

Protestkundgebungen und Streiks gab es in Griechenland nach Angaben des Auswärtigen Amtes zuletzt bei weitem nicht mehr so häufig. Prinzipiell raten Behörden und Reiseveranstalter ohnehin dazu, Demonstrationen und ähnliche Versammlungen im Ausland lieber zu meiden - egal wo. Die Gefahr von Ausschreitungen besteht immer. Falls es in den kommenden Tagen und Wochen wieder zu mehr Protesten kommen sollte, werden diese sich vor allem wohl in Athen und anderen Großstädten abspielen. Die Touristenzentren auf den griechischen Inseln etwa dürften kaum betroffen sein. Reiseveranstalter halten die Lage zudem laufend im Blick. Wer alleine reist, sollte zumindest die Nachrichtenlage mitverfolgen.

Wie beliebt ist Griechenland noch bei deutschen Urlaubern?

Kurz gesagt: sehr beliebt. 2014 reisten 2,5 Millionen Deutsche nach Griechenland, das war ein Rekord nach dem zwischenzeitlichen Einbruch der Vorjahre. Auch in diesem Jahr hat die Schuldenkrise dem keinen Abbruch getan: Die Buchungszahlen bis einschließlich Mai lagen laut DRV auf Vorjahresniveau, in diesem Monat gab es sogar noch einmal einen leichten Zuwachs im Vergleich zu 2014. (AFP)

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