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Wirtschaft: Fernseher

DER PREIS DER WOCHE Von Carsten Brönstrup Der Fußballfan ist ein genügsamer Zeitgenosse. Hin und wieder ein Kaltgetränk, dazu ein wenig versalzenes Knabberwerk und die Übertragung eines passablen Fußballspiels im Kreis der Lieben - das reicht für das kleine Glück.

DER PREIS DER WOCHE

Von Carsten Brönstrup

Der Fußballfan ist ein genügsamer Zeitgenosse. Hin und wieder ein Kaltgetränk, dazu ein wenig versalzenes Knabberwerk und die Übertragung eines passablen Fußballspiels im Kreis der Lieben - das reicht für das kleine Glück. Vorausgesetzt, es steht ein Fernseher in der Wohnstube, auf dem der kleine Ball und weitere deutsche Siege gut zu sehen sind.

Am TV-Gerät muss der Genuss der Fußball-Weltmeisterschaft nicht scheitern. Denn Fernseher sind derzeit so preiswert wie lange nicht mehr. Und: Sie werden immer noch billiger. Preissenkungen an sich sind zwar nichts Ungewöhnliches - Preissenkungen vor Weltmeisterschaften hingegen schon. Denn bislang handelten Fernseher-Verkäufer kurz vor Großereignissen nicht anders als Tankwarte vor Ostern und Pfingsten: Sie setzten die Preise rauf.

Das funktioniert nun nicht mehr. Denn erstens besitzt heute nahezu jeder Haushalt einen Fernseher, „der Trend geht also zum Zweit- oder Drittgerät", weiß Hubertus Pellengahr vom Einzelhandelsverband. Und zweitens befinden sich die Konsumenten im Käuferstreik - auf Neuanschaffungen haben sie keine Lust, auf teure Fernseher erst recht nicht, wenn der alte noch einigermaßen funktioniert. „Bei Unterhaltungselektronik sind im Moment keine Preiserhöhungen durchsetzbar - das haben jetzt auch die großen Handelsketten eingesehen", sagt Karstadt-Sprecher Elmar Kratz.

Und obendrein ist die Technik ausgereizt. „Echte, attraktive Innovationen sind beim Fernsehgerät derzeit nicht in Sicht", meint Kratz. Stereo, Videotext, Breitbandbild, 100-Hertz-Bild, das alles ist heutzutage nichts Besonderes mehr. „Früher ließen sich die Preise immerhin noch bei technischen Neuheiten erhöhen“, sagt Kratz. Deshalb locken die Händler jetzt mit Sparpreisen. Nur 499 Euro verlangt der Promarkt für einen großen Grundig-Fernseher, ein noch repräsentativeres Sony-Modell gibt es bei Electronic-Partner für 510 Euro, und für sensationelle 399 Euro ließ sich bei Aldi-Nord vergangene Woche ein Medion-Gerät erwerben.

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